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FSFE-Stand beim Piraten-Sommerfest

September 19th, 2013

Kurzfristig wurden wir zum Sommerfest der Piratenpartei NRW am 01.09.2013 im Floragarten in Düsseldorf-Bilk eingeladen. Nach kurzer Diskussion sagten wir zu uns auch mit einem Stand zu beteiligen. Als Standteam fungierten Rainer, Mechtilde und ich.

Um 12:00 Uhr sollte es losgehen und bis 18:00 Uhr dauern. Natürlich musste vorher rechtzeitig der Stand aufgebaut werden. Die Piraten hatten uns die zurverfügungstellung eines “neutralen” Pavillions versprochen und hielten dieses Versprechen auch. Der Floragarten (auch -park) ist nur ein paar Meter von unserer Düsseldorfer Geschäftsstelle entfernt, sodass ein Kleinwagen und eine Sackkarre ausreicheten, das Material zu transportieren Routiniert wurde der Stand aufgebaut. Dabei machte der Pavillion aus der eigentlich nur für Innenräume bestimmten Standausrüstungen einen ansehnlichen Out-Door-Stand.

Unser Stand 1. Foto

Als weitere NGO hatte der Flüchtlingsrat NRW die Einladung der Piraten angenommen. Er war in einem Piratenpavillion zusammen mit einer Arbeitsgemeinschaft derselben untergebracht. Auch die Landtagsfraktion der Piraten in NRW hatte einen eigenen Stand. Erfreulicherweise waren auch ungefähr die Hälfte der Landtagsabgeordneten dieser Partei trotz Wahlkampfes erschienen.

Auf der Bühne gab es zunächst Reden, dann später Livemusik.

Besonders hervorzuheben ist die engagierte Rede, die Katharina Nocun, politische Geschäftsführerin im Bundesvorstand, hielt. Klar und deutlich sprach sie u.a. zum Thema NSA. Ihre Argumentation war schlüssig und überzeugend. ES war eine politische Rede so, wie man sie öfter hören möchte.

Die Organisation des Festes kann nur als gut bezeichnet werden. Bühne, Musik, Kinderschminken, Hüpfburg, alles war gut vorbereitet und wurde bestens durchgeführt. Unter den etwa 600 Teilnehmern waren sehr viele Piraten und ihnen nahestehende Personen und leider nur wenige Menschen aus der “Durchschnitt der Bevölkerung”.

Der zunächst befürchtete gemütliche, aber langweilige Sonntags-Standdienst fand nicht statt. Vielmehr fanden der Stand, wir, die Anliegen der FSFE, die mitgebrachten Informationsmaterialien und nicht zuletzt auch unsere Merchandise-Artikel ein reges Interesse. Wir mussten auch relativ wenig erklären und praktisch überhaupt nicht kontrovers diskutieren. Die Anliegen und vorgestellten Aktionen der FSFE fanden durchweg Zustimmung. Wir “rannten” also “offene Türen ein”.

Es entstand allerdings der Eindruck, dass viele Piraten die FSFE hier zum ersten Male richtig wahrnahmen. Das lag wohl auch nicht zuletzt an unserem Stand, der wirklich nicht zu übersehen war.

Wir sprachen mit einigen Landtagsabgeordneten, insbesondere mit dem Fraktionsvorsitzenden Dr. Joachim Paul, der sich besonders für Freie Software im Bildungsbereich interessierte. Auf dem folgenden Bild ist er am unserem Stand zu sehen:

Der Fraktionsvorsitzende am FSFE-Stand

Mit dem Landesvorsitzenden der Piraten unterhielten wir uns schon beim Aufbau und auch später immer wieder. Auch mit dem politischen Geschäftsführer NRW, Jens Ballerstaedt, sprachen wir. Rainer gewann seine mit ihm geschlossene Wette hinsichtlich der Teilnehmerzahl und trank mit ihm am Ende des Tages noch das gewonnene Bierchen.

Einige Landtagsabgeordnete hatten in der Vergangenheit schon unsere Fellowshiptreffen in Düsseldorf besucht; die anderen wurden hierzu herzlich eingeladen.

Der bekannte “Lawblogger” und Bundestagskandidat Udo Vetter war nur kurz an unserem Stand. Länger unterhielten wir uns mit dem Rechtsanwalt, Telepolis-Autor und Bundestagskandidaten Markus Kompa.

Sein Anliegen vertretend war auch Meik Michalke, Mitorganisator de OpenMusic Contests und Initiator des C3S da, der auch ein häufiger Besucher unserer Fellowshiptreffen ist.

Insgesamt war es sinnvoll, dass wir die FSFE auf dieser Veranstaltung präsentiert haben. Auch der Umsatz mit Merchandise-Artikeln war erfreulich.

Am Ende hätte das Standteam den Pavillion am Liebsten nicht wieder hergegeben. Ein solider Pavillion mit Seitenwänden ist für einen Stand unter freiem Himmel nämlich eigentlich ein “Muss”.

Unser Stand - 2. Foto

Viele gute Gespäche, ein interessiertes Publikum, eine gute Organisation, ein eingespieltes Standteam, aber auch viel Spass und Lachen – alles in allem hat es sich für uns und die FSFE gelohnt, beim Sommerfest der Piraten dabei gewesen zu sein.

Free Your Android!

September 8th, 2013

war das Thema des Fellowshiptreffen in Düsseldorf am 28.08.2013.

Sam Tuke war an diesem Abend unser Gast. Nach einer Vorstellungsrunde, die des Gastes wegen in englischer Sprache erfolgte, sprach Sam über die “Free Your Android!”-Kampagne der FSFE.

Sam sprach zunächst über die F-Droid Initiative. F-Droid.org stellt eine Sammlung leicht zu installierender Freier Apps zur Verfügung. Außerdem wird ein Client für Android geboten, der es leicht macht, die Softwaresammlung zu durchsuchen, Programme zu installieren und diese auf aktuellem Stand zu halten. Wie leicht dieser Client zu installieren ist, hat ein Teilnehmer noch während des Vortrages “mal eben” praktisch erprobt und konnte über seinen Erfolg berichten.

Dann wandte sich Sam Freien Betriebssystemen für Smartphones zu. Er beschäftigte sich dabei mit Replicant und CyanogenMod.

Replicant ist zwar zur Gänze freie Software, unterstützt aber leider sie nur sehr wenige Geräte.

CyanogenMod ünterstützt demgegenüber mehr Geräte.

Sam zeigte, wo man auf den Seiten der beiden Projekte die einschlägigen Informationen finden kann.

Schließlich stellte Sam drei Projekte vor, nämlich das Guardian-Projekt (Crypto-Apps), das Kontalk Messaging Project und Whisper Systems (Crypto-Messenging).

Einige Teilnehmer des Abends hatten schon erfolgreich ihr Smartphone befreit. Es konnten an diesem Abend ein halbes Dutzend Interessierte für einen entsprechenden Workshop, der sich auch an Multiplikatoren richten soll, gewonnen werden. Weitere Interessierte fanden sich später. Sobald der Termin feststeht, wird der Workshop über die üblichen Kanäle angekündigt werden.

Allerdings kann beim Aufspielen eines Freien Betriebssystems trotz sorgfältiger Vorgehensweise ein Totalverlust des Gerätes eintreten, was nicht verschwiegen werden soll und was auch Sam deutlich als Risiko benannte.

Erfreulicherweise wurde der Vortrag auch filmisch dokumentiert. Der Dank dafür geht an Alexander.

Nächste Termine

Am 21.09.2013 feiern wir den Software Freedom Day. Rheinische Fellows und Freunde Freier Software treffen sich in Köln. Dort warten in Raum 2.17 im RRZK-Gebäude der Universität zu Köln, Weyertal 121, ein interessantes Programm und nette Menschen auf uns.

Das nächste Fellowshiptreffen findet am 25.09.2013 ab 19:30 Uhr wieder im Chaosdorf statt. Als Thema ist noweb vorgesehen. Es lebt sich halt schöner mit einer ordentlichen Dokumentation.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

Apache OpenOffice auf der FrOSCon 2013

August 27th, 2013

Am 24. und 25. August 2013 fand in St-Augustin die achte Free and Open Source Software Conference statt.

In diesem Jahr hatte Apache OpenOffice dort einen Stand und konnte die Version 4.0 mit der neuen Seitenleiste vorstellen.

Außerdem waren auf dem Standrechner noch die Vorversion sowie drei aktuelle LibreOffice-Versionen vorhanden, wobei von uns bei der neusten LibreOffice-Version die Seitenleiste aktiviert worden war. Das Publikum konnte also vergleichen.

Neben uns war DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V. platziert worden, sodass es weitere Vergleichsmöglichkeiten gab.

Am Stand standen Mechtilde, Michaela, Eric und der Chronist für Apache OpenOffice. Zu uns gesellte sich Thomas für LibreOffice. Auch Jacqueline und Andreas waren dieses Jahr wieder zur FrOSCon gekommen, wobei Jacqueline ein leuchtend grünes LibreOffice-T-Shirt trug.

Beim Standaufbau erschien Isabel vom Apache-Mahout-Projekt und stattete uns mit Apache-Aufkleber aus, von denen einer sofort unsere rückwärtige Wand schmückte. Auch Rainer vom wohl bekanntesten Apache-Projekt, dem HTTP-Server, der uns in der Vergangenheit bereits bei Stammtischtreffen mit dem “Apache Way” vertraut gemacht hatte, besuchte uns am Stand.

Die neue Seitenleiste fand beim Publikum in Regel eine positive Aufnahme, vor allem auch weil sie einerseits leicht unsichtbar zu machen ist und andererseits bisherige Möglichkeiten des Handlings nicht für sie “geopfert” wurden.

Neben den üblichen Publikumsfragen und -anregungen zur Zukunft der beiden Office-Projekte und den häufigen Hinweisen darauf, dass man eine der beiden Freien Officesuiten nutze und zufrieden sei, gab es auch einige längere Gespräche, in denen sowohl technische Fragen als auch historische Missverständnisse geklärt werden konnten.

Natürlich gab es auch wieder die gewohnten Fragen zu den Unterschieden zwischen beiden Officesuiten, die noch immer erfreulicherweise gar nicht so leicht zu beantworten sind.

Insgesamt war auch dieses Jahr die FrOSCon wieder anstrengend, aber auch erfolgreich. Am Ende verabschiedete man sich von den anderen Ausstellern mit dem Gruß “Auf Wiedersehen auf der OpenRheinRuhr!”

Pythonfoo im Chaosdorf am 08.08.2013

August 9th, 2013

Wie schon berichtet, nehme ich seit einiger Zeit mit einer gewissen Begeisterung an den wöchentlichen Pythonfoo-Treffen im Chaosdorf teil.

Am 08.08.2013 gab es wieder einen spontanen Vortrag. Er hatte Unittests in Python zum Thema.

Erläutert wurden neben programmiertechnischen Einzelheiten, die der Vortragende allgemein verständlich vermitteln konnte, vor allem auch die Sinnhaftigkeit der Entwicklung solcher Tests.

Bei der Frage, wann solche Tests geschrieben werden sollten, kam die Rede auf testgetriebene Entwicklung (testgesteuerte Programmierung). Danach sollen die Test vor der Entwicklung des Programms als dessen Spezifikation geschrieben werden. Dabei blieb aber auch nicht unerwähnt, dass “beste Praktiken” und die Praxis gelegentlich divergieren.

Auch das (nachträgliche) Schreiben von Unittests zur Meidung von Regressionen wurde erörtert.

Ferner wurden die Grenzen des Einsatzes von Unittests ausführlich diskutiert.

Schließlich fanden auch Doctests als Alternative zu Unittests gelegentliche Erwähnung.

Man lernt beim Pythonfoo also nicht nur Python, sondern auch Methoden der Programmentwicklung. Für Anfangende ist dies lehrreich; für Profis Anlass zur Reflektion der eigenen Praxis.

Erfreulich war, dass wir auch dieses Mal wieder “Neue” in unserer Runde begrüßen durften.

Insgesamt war auch dieser Abend wieder lehrreich und hat Spass gemacht — und das muss wieder einmal festgehalten werden!

Das Fellowshiptreffen am 31.07.2013

August 4th, 2013

in Düsseldorf stand im Zeichen der modernen Physik.

Frank, der vor Kurzem auch Fellow geworden ist, hielt einen Vortrag mit dem Titel “Von Pythagoras zur Speziellen RelativitätstheorieEinstein zum Mitdenken”.

Zum Beginn gab es einen sehr anschaulichen geometrischen Beweis des Satzes des Pythagoras.

Auch sein Eingangsversprechen machte Frank tatsächlich wahr. Zum Verständnis seiner Formeln bedurfte es lediglich der Mathematikkenntniss, die in der Sekundarstufe I vermittelt werden; Bruchrechnen, algebraische Umformungen, ein wenig Potenzalgebra, lediglich beim kurz erwähnten Skalarprodukt bin ich mir nicht sicher, ob es noch in der Sekundarstufe I behandelt wird.

Zwei Gliedergelenkstabmaße veranschaulichten zwei Inertialsysteme, lediglich die Lorentzkontraktion konnte mit ihnen nicht recht demonstriert werden.

Insgesamt war es ein anschaulicher und eingängiger, aber auch intensiver Vortrag, dem auch zwei eigens erschienene Jugendliche folgten.

Und Freie Software kam schon bei einer der ersten Diskussionfragen ins Spiel, als man Frank fragte, wie er denn die Folien gemacht habe, und sich eine Fachsimpelei über LaTeX und zweckmäßige Editoren entspann.

Leider scheiterte die Videoaufnahme für unsere reisenden Fellows am nicht standardkonformen Stromanschluss der Videokamera, deren Akku leer und deren Ladegerät vergessen worden war. Dafür gab es aber eine andere Premiere. Ein extra angereister Kölner Fellow bloggte live.

Auch Frank hat gebloggt. Seine Folien finden sich hier.

Nächstes Fellowshiptreffen

Das nächste reguläre Fellowshiptreffen in Düsseldorf findet am 28.08.2013 wieder ab 19:30 Uhr im Chaosdorf, Hüttenstr. 25, 40215 Düsseldorf statt.

Sam Tuke wird zum Thema Free Your Android sprechen.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

FSFE und AOO auf einem Straßenfest

July 20th, 2013

Am Sonntag, den 14. Juli 2013, fand wieder ab 11 Uhr rund ums zakk in Düsseldorf-Flingern das zakk Straßenfest statt. Die FSFE war dort bereits im letzten Jahr vertreten, obwohl damals gleichzeitig auch die FrOSCon stattfand. Dieses Jahr lag der Termin jedoch günstiger.

Fleißige Menschen hatten eine Fläche für den datenschutzraum e.v., das Chaosdorf, Freifunk Rheinland e.V., uns, sowie die Piraten organisiert. Im Laufe des Tages wurde unser Stand dann noch einige Male “verschoben”, was aber infolge der Leichtbauweise desselben kein Problem darstellte.

Mechilde und ich waren die ersten, die mit dem Standaufbau am “frühen” Morgen begannen. Hier steht der Stand noch “allein auf weiter Flur”:

Stand am fruehen Morgen

Wie man sieht, wollten wir auf dem Straßenfest sowohl die FSFE als auch Apache OpenOffice, als Freie Officesuite, der breiten Öffentlichkeit nahebringen.

Später waren wir dann in engerem Kontakt zu unseren Hackerfreunden:

Unser Stand 1. Bild

Interessant war es, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die man auf Freien-Software-Events nicht erreicht. Das Interesse an Freier Software war zwar nicht gerade überwältigend, jedoch konnten wir einige gute Gespräche sowohl über Freie Software als auch über Apache OpenOffice führen. Auch gelang es dem Chronisten bis auf den letzten alle mitgenommenen grünen “Freiheit”-Flyer (Vergleich: Freie Software – Werkzeuge) und auch einige Apache OpenOffice-Flyer an Interessierte zu verteilen.

Noch ein Standbild:

Unser Stand 2. Bild

Am Nachmittag haben uns dann noch Rainer und Sabine unterstützt.

Einen sonnigen Tag an der frischen Luft unter Freunden zu verbringen und dann auch noch Werbung für Freie Software zu machen – was will man eigentlich mehr. Nunja: Merchandise-Artikel haben wir keine verkauft – ist ja auch ein echtes Kunststück auf einem Trödelmarkt T-Shirts für 18 € an die Person zu bringen, und Analogdrucker wurden von den ebenfalls anwesenden Parteien im (Vor-)Wahlkampf gratis verteilt (sie nannten sie nur anders). Uns blieb also der Verkaufserfolg, den Rainer im letzten Jahr trotz widrigster Unstände erzielen konnte, leider versagt.

Wichtiger war aber, dass sich Freie Software “normalen” Menschen präsentieren konnte.

Hoffentlich liegt das zakk Straßenfest im nächsten Jahr wieder so günstig und ist dann das Wetter wieder so schön, denn Öffentlichkeitsarbeit braucht einen langen Atem.

OOo-Banner

Pythonfoo im Chaosdorf am 27.06.2013

July 1st, 2013

Ich nehme seit einiger Zeit mit einer gewissen Begeisterung an den wöchentlichen Pythonfoo-Treffen im Chaosdorf teil.

Es macht Spass, diese Programmiersprache zu lernen. Als Anfänger ist man dort ebenso gut aufgehoben, wie als erfahrener Programmierer, der etwas über diese spezielle Sprache lernen will oder sich austauschen möchte.

Am Donnerstag waren oerb und bison, die ansonsten den “Laden” etwas leiten, leider verhindert. Dafür war aber ein “Neuer” da, der sich als Informatiker outete. Ich bat ihn daher, uns etwas über Dekoratoren zu erzählen.

Nach kurzer Vorbereitunszeit war er dazu in der Lage. Es gab dann anschließend wohl keinen Zuhörer mehr, der nicht wusste, was Dekoratoren sind und wozu man sie sinnvoll einsetzen kann. Die nicht da waren, können es sogar nachlesen.

Danach konnte der Chronist sogar dem Neuen, der sich für Internationalisierung bzw. Lokalisierung unter Python interessierte, etwas über gettext und die Implementierung desselben in Python erzählen.

Insgesamt war auch dieser Abend wieder lehrreich und hat Spass gemacht — und das muss eben festgehalten werden!

Eine Freie Behördensuchmaschine

July 1st, 2013

war das Thema des Fellowshiptreffens am 26.06.2013 in Düsseldorf.

Als der Referent pünktlich eintraf, sah es mit der Teilnehmerschaft noch eher “mau” aus, aber dann kamen Fellows und Gäste. Der Referent erhielt zunächst, das war ohnehin geplant, eine Führung durchs Chaosdorf.

Als nach und nach die Teilnehmer, darunter wieder einmal erfreuliche viele Frauen, “eingetrudelt” waren, konnte der Abend nach ein paar organisatorischen Vermeldungen mit der obligaten Vorstellungsrunde beginnen.

Es ist für die meisten Menschen nicht einfach, sich im Behördendschungel zurecht zu finden. Das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen stellt deshalb seit dem Jahr 2008 unter http://vsm.d-nrw.de eine Suchmaschine zur Verfügung, deren Ergebnisse seit Ende 2012 von der Freien Suchmaschinensoftware YaCy geliefert werden.

Wir hatten hierzu Herrn Dr. Christian Knebel als Referenten gewinnen können, dessen Unternehmen die Verwaltungssuchmaschine NRW mittels YaCy gebaut hat. Er erläuterte uns die Gründe für das Abstandnehmen des Innenministeriums von der vorherigen proprietären Lösung. Hierzu gehörte nicht nur der finanzielle Aufwand für Lizenzzahlungen, sondern vor allem, dass das Ministerium durch Freie Software in die Lage versetzt wurde, die landesweite Behördensuchmaschine zu erweitern und an die Bedürfnisse des Landes anzupassen. Dass durch die Verwendung Freier Software auch sichergestellt wurde, dass die Software unter der Kontrolle des Landes steht und nicht ungefragt “nach Hause telefoniert” oder unkontrolliert “ferngewartet” wird, ist ein weiterer Aspekt, dessen ganze Bedeutung sich gerade in jüngerer Zeit breiten Bevölkerungsschichten erschlossen hat. Das Land kann nun seine Datenschutzbestimmungen eigenverantwortlich einhalten.

Die Zusammenarbeit mit den Enwicklern von YaCY stellte der Referent als fruchtbringend dar. Er berichtete über den erfreulich zügigen Projektverlauf und demonstrierte uns die Suchmaschine. Dabei erhielt er einige Anregungen aus dem Teilnehmerkreis, die er als nützlich würdigte.

Insgesamt stelle sich das ganze Projekt als eine gelungene Implementation Freie Software auf Landesebene durch ein mittelständisches Unternehmen vor Ort dar, was auch den anwesenden Landtagsabgeordneten erfreut haben dürfte.

Das vegane Essen im Chaosdorf war wieder einmal schmackhaft. Die Diskussion ging einmal wieder bis Mitternacht und darüber hinaus.

Nächste Termine:

Am Sonntag, den 14. Juli 2013 findet wieder ab 11 Uhr rund ums zakk das zakk Straßenfest statt. Auch die FSFE wird wieder vertreten sein. Helfer werden durchaus noch gebraucht; wer nur “mal so” vorbeikommen will, ist auch herzlich willkommen.

Das nächste Fellowshiptreffen findet am 31.07.2013 wieder ab 19:30 Uhr im Chaosdorf, Hüttenstr. 25, 40215 Düsseldorf statt.

Frank, der vor Kurzem auch Fellow geworden ist, wird einen Vortrag mit dem Titel “Von Pythagoras zur Speziellen RelativitätstheorieEinstein zum Mitdenken” halten.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

Drosselkom bewirbt Cloud Services

June 5th, 2013

Die besten Satiren schreibt doch immer noch das Leben.

Da landet in meinem Kanzleibriefkasten eine etwas länglich geratene Postkarte (“Infopost Ein Service der Deutschen Post”). Die zumindest in der Anrede perönlich gehaltene Einladung ist unterschrieben von einem “Senior Vice President Cloud Services, Deutsche Telekom AG”.

Studiert man die weiteren Texte, kommt man zu dem Schluss, dass es sich um die Werbung für eine Veranstaltung in Köln handelt, bei der Microsoft und des genannte Telekommunikationsdienstleistungsunterehmen mit zukünftig beschränkter Leistungsbereitschaft für “OFFICE 365” werben wollen.

Das ist eigentlich schon Satire genug, aber kann noch ergänzt werden: Es wird auch eine Telefonnummer für all’ jene genannt, die “Unterstützung bei der Anmeldung” unter der zuvor genannten URL “brauchen”.

So stellt man sich also den Adresssatenkreis vor, der “in spannenden Vorträgen Wissen sammeln”d mit Microsoft und der Firma Deutsche Telekom AG “in eine neue Ära” “starten” soll.

Übrigens: Die Beherzigung des Ratschlags “Das eigene Netzwerk erweitern” möchte man der Telekom in verschiedenster Hinsicht nahelegen.

Fellowshiptreffen in Düsseldorf am 29.05.2013

June 2nd, 2013

Wir hatten beim Fellowshiptreffen am 29.05.2013 den Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek zu Gast. Erfreulicherweise war auch unser Präsident Karsten Gerloff gekommen, der sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte, den CDU-Bundestagsabgeordneten kennen zu lernen.

Zunächst gab es für Herrn Jarzombek und Karsten eine Führung durch das Hackerspace, sachkundig geleitet von einem der jüngsten Mitglieder des Chaosdorfes, dessen ebenfalls anwesend gewesene Mutter im Vorstand der örtlichen Frauenunion ist und uns den Referenten vermittelt hatte.

Sodann gab es die obligate Vorstellungsrunde.

Den “Vorvortrag” hielt spontan Karsten, der kurz die FSFE und ihre Aktivitäten vorstellte. Dabei lobte er die Düsseldorfer Fellowshipgruppe als besonders aktiv.

Thomas Jarzombek referierte über das Thema “Aktuelle Themen der Netzpolitik und Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode”. Dabei stellte er sich rasch der Diskussion mit den Teilnehmern des Fellowshiptreffens. Es erwies sich dabei, dass er tasächlich die ungestüme, ungefilterte und echte politische Meinung schätzt. Dies galt auch dann, wenn er mit Aussagen seiner Partei und eigenen Thesen konfrontiert wurde. Umgekehrt wirkten seine Aussagen nicht nur authentisch, sondern entsprachen auch oft nicht dem, was man von einem CDU-Politiker so erwartet hätte.

Neben vor allem aktuellen netzpolitischen Themen erstreckte sich die lebhafte und engagierte Diskussion beispielsweise auch auf die Freigabe von Software durch den öffentlichen Sektor, OpenData, Möglichkeiten der Zusammenarbeit von bürgerschaftlichem Engagement und öffentlicher Verwaltung, den Aussagen der CDU zum proprietären PDF-Reader und den erfreulichen Aktivitäten des Bundestages gegen Software-Patente.

Nach Abschluss der offiziellen Diskussion nutzten einige Teilnehmer die Gelegenheit zur Lobbyarbeit für ihre Projekte.

Ein Fazit des Abends zu ziehen fällt schwer: Einerseits kann man fragen: Ein lokales Fellowshiptreffen, auf dem ein Bundestagsabgeordnerter referiert und diskutiert und an dem ein Landtagsabgeordneter und der Präsident der FSFE teilnehmen: Was will man mehr? Andererseits ist es natürlich eine Gratwanderung, im Jahr einer Bundestagswahl einem Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition ein Forum zu geben. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es wichtig ist, Kontakte zu allen im Bundetag vertretenen Parteien zu pflegen und zwar gerade auch dann, wenn ihre Abgeordneten (noch) nicht zu den “üblichen Verdächtigen” gezählt werden können. Es entspricht rheinischer Kultur, dass man auch dann unvoreingenmmen miteinander redet und sogar zusammen arbeitet, wenn man in vielen Fragen nicht gleicher Meinung ist (“Jeder Jeck ist anders, und jeder anders jeck.”).

Ein echtes Fazit des Abends bleibt letztlich jedem Teilnehmer selbst überlassen.

Das vegane Essen im Chaosdorf war – ohne Frage – wieder einmal köstlich.

Oerb vom Chaosdorf hat auch über diese Veranstaltung (mit Foto) berichtet.

Nächstes Fellowshiptreffen

Es ist für die meisten Menschen nicht einfach, sich im Behördendschungel zurecht zu finden. Das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen stellt deshalb seit dem Jahr 2008 unter http://vsm.d-nrw.de eine Suchmaschine zur Verfügung, deren Ergebnisse seit Ende 2012 von der Freien Suchmaschinensoftware YaCy geliefert werden.

Das nächste Fellowshiptreffen findet am 26.06.2013 wieder ab 19:30 Uhr im Chaosdorf, Hüttenstr. 25, 40215 Düsseldorf statt.

Wir haben Herrn Dr. Christian Knebel als Referenten gewinnen können, dessen Unternehmen die Verwaltungssuchmaschine NRW mittels YaCy gebaut hat.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen.