stehmann’s blog


Archive for February, 2016

FOSDEM 2016

Saturday, February 13th, 2016

Das ganze Jahr über freuen sich die Freundinnen und Freunde, Entwickler und Entwicklerinnen Freier Software auf das erste und europaweit größte Event in jedem Jahr, nämlich das Free and Open Source Developers European Meeting (FOSDEM) in Brüssel. Dieses Event fand in diesem Jahr am 30.1. und 31.01. statt.

Auch dieses Mal begann die gemeinsame Vorbereitung auf dieses Event mit T-Shirt-Falten.

Allerdings gestaltete sich die Anreise etwas schwieriger. Der Chronist hatte am späten Vormittage des Freitags noch einen Termin in München wahrzunehmen. Also reisten Mechtilde ich am Donnerstag nach München, trafen uns am Donnerstagabend mit dem Fellowshipkoordinator der FSFE für München und besuchten mit ihm ein uriges Münchner Lokal mit recht jungem Publikum. Es gab viel zu erzählen. Am Freitagmittag ging es dann durch Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Luxemburg und die Ardennen nach Brüssel, wo wir abends im Hotel wiederum einen Fellow der FSFE und seine Frau trafen, die unser spätes Eintreffen dem Personal avisiert hatten. Erfreulicherweise blieb der befürchtete Schneefall aus, sodass wir bei recht gutem Wetter reisten. Der Stau hinter Stuttgart hätte uns aber ruhig erspart bleiben können.

Auf der FOSDEM gab es dann keinen Stand für Apache OpenOffice. Dafür aber einen Stand für alle “Apachen”.

Apache-Stand auf der FOSDEM 2016

Am Samstagmorgen trafen wir schon am gemeinsamen Stand Apachen anderer Projekte an. Natürlich waren nicht alle etwa 175 Top-Level-Projekte und die zahlreichen Incubator-Projekte vertreten. Aber es war schön einmal weitere “Apachen” aus anderen Projekten kennen zu lernen.

Unser Rollupdisplay wurde auf der anderen Seite des Ganges gegenüber dem Stand platziert, das Material ausgeladen und das Banner angebracht. Rechner und Bildschirm wurden aufgebaut; der schon etwas betagte Rechner lief anstandlos.

Wir hatten zusammen zwei Tische, die “gerecht” geteilt wurden: Einer für Apache OpenOffice und der andere für die restlichen Projekte. Verstärkt wurde unser Standteam von einem schweizer Freund, der wieder zum Zwecke des “Kulturaustausches” für unser Publikum und uns köstliche schweizer Schokolade mitgebracht hatte.

Die anderen Apachen hatten ein Rollup mitgebracht, welches das neue Apache-Logo der Öffentlichkeit präsentierte. Dieses wurde nach der FOSDEM unserem Fundus einverleibt und wird uns auf die kommenden Events begleiten. Am Ende der FOSDEM war übrigens das Material, welches sie für das Publikum mitgebracht hatten, restlos verteilt worden.

Die meisten Gespräche führten wir wieder in Englisch, viele aber auch in Deutsch. Unser Schweizer Freund sprach auch Französisch. Flyer waren in allen drei Sprachen vorhanden.

Ein aus London angereister Apache sprach ebenfalls Deutsch. Er erzählte, er sei schon in der Frühzeit zum Webserverprojekt gestoßen und habe dann die Apache Software Foundation mitgegründet. Auch konnte er glaubhaft berichten, dass das Projekt tatsächlich nach dem Indianervolk benannt worden sei. Die andere Erklärung (“a patchy server”) sei eine urbane, volksethymologische Legende.

Unseren Freunden von LibreOffice konnten wir erklären, dass wir eine möglichst intensive, faire Zusammenarbeit präferieren, aber weder Grund noch Anlass sehen, unter Aufgabe des eigenen Projektes zu ihnen zu stoßen, was natürlich die erfreuliche Mitarbeit Einzelner in beiden Projekten nicht ausschließt.

Die FOSDEM ist wohl auch das größte Fellowshiptreffen der Free Software Foundation Europe, sodass vor dem FSFE-Stand meist reger Betrieb herrschte. Die Arbeit hinter dem FSFE-Stand lief auch dieses Jahr wieder “wie am Schnürchen”, weil wieder das bewährte Team zum Einsatz kam. Die Kapuzenwesten mit dem Rückenaufdruck “fsfe-team”, die von dem Personal vor und hinter dem Stand getragen wurden, erwiesen sich als in kommunikativer Hinsicht nützlich und demonstrierten eindrücklich, wie stark die FSFE auf der FOSDEM vertreten war, obwohl längst nicht alle vor dem Stand anwesenden, kommunikationsbereiten Mitglieder und Fellows sie trugen.

Der Stand war auch dieses Mal wieder hervorragend gestaltet, was sicherlich auch zum erneut erfreulichen Ergebnis des Merchandisings beitrug.

Routiniert verlief auch wieder der Abbau der Stände am Sonntagabend.

Das nächste Event, auf dem wir Apache Openoffice präsentieren werden, sind die Chemnitzer Linux-Tage am 19. und 20.03.2016 im Zentralen Hörsaal- und Seminar-Gebäude der Technischen Universität Chemnitz. Auch dieses Jahr bringt uns wieder unser Freedom-Tours-Bus dorthin und wieder zurück.

Fellowshiptreffen Januar 2016

Monday, February 8th, 2016

Am 27.01.2016 war in Düsseldorf das erste Fellowshiptreffen im neuen Jahr. Eine gute Gelegenheit, sich untereinander ein “gutes Neues” zu wünschen.

Das Treffen im Januar ist unser “traditionelles” Rückblicks- und Planungstreffen. In diesem Jahr war die Diversität der Teilnehmer auffällig. Vierzig Prozent waren weiblich und sechzig Prozent über fünfzig.

Ob es an der leider nur einstelligen Zahl der Teilnehmer lag, dass sich dieses Treffen als besonders produktiv herausstellte? Nach einem gemeinsamen Rückblick auf das Jahr 2015, welches bemerkenswerte Vorträge aufwies, sprudelten geradezu die Vorschläge für zukünftige Vorträge.

Zunächst sollen im Folgenden die Vorschläge genannt werden, für die es schon Referenten gibt oder zumindest schon ins Auge gefasst wurden.

Die Informatioen zur bevorstehenden Wahl eine Fellowshipvertreters als zeitweiliges Mitglied der FSFE warf die Frage auf: “Wie funktioniert die FSFE?” Hierzu können neben dem Chronisten Werner als Mitgründer der FSFE und Rainer Auskunft geben.

Statistik ohne Blackbox” könnte ein Vortrag lauten, den Frank und m.eik bestreiten können. Dabei geht es einerseits um die Kriterien, die für die Beurteilung statistischer Auswertungen relevant sind, und zum anderen natürlich darum, dass die Algorithmen und der Quellcode der Auswertungsprogramme studierbar sind.

Zu “Diaspora, GNU social, MediaGoblin” wird Wolfgang einen Vortrag halten, vor allem für alle, die “ihre Seele nicht an proprietäre, us-amerikanische Datenkraken verkaufen”, sich aber der Teilnahme an sozialen Netzwerken nicht gänzlich entziehen wollen.

Eine Teilnehmerin hatte die Vorbereitungen der Chaosdörfler auf den letzten “Congress” erlebt. Dabei war immer wieder die Rede davon, mache mache in Vorbereitung auf dieses Ereignis seine “Kiste zu”. “Wie mache ich meine Kiste zu?” könnte daher der Titel eines Vortrages lauten, für den ein Referent aus dem Chaosdorf bereits ins Auge gefasst wurde.

Emailverschlüsselung (mit GnuPG) bedeutet lediglich, aber immerhin, die Verschüsselung des Inhalts der Mail. Unverschlüsselt und damit erfassbar bleiben die sogenannten Metadaten. Den Betreff kann man nichtssagend gestalten, aber Absender und Empfänger können zur Ermittlung von Beziehungsnetzen dienen. Metadaten sollen auch schon dazu gedient haben, Menschen zwecks Tötung zu selektieren und zu identifizieren.

Werner arbeitet, wie WDR5 berichtete, seit einiger Zeit mit den Programmierern des TOR-Netzwerkes zusammen. Er will dem Bericht nach GnuPG und TOR kombinieren. Nutzer könnten dann im Internet miteinander kommunizieren, ohne dass Geheimdienste sie identifizieren können. Hierüber würden die Teilnehmer von Werner gerne mehr erfahren.

Unvergessen ist natürlich, dass auch Neal einen Vortrag zu GnuPG halten will und soll.

Debian-Pakete regelgerecht packen ist keine Haeckserei” sagt Mechtilde und will hierüber auch einen Vortrag halten.

Auf die “Wishlist”, da noch ohne Referent in spe, worden folgende Themen gesetzt: Internet of things, FreedomBox, Freie Hardware und FGPA. Wer zu einem dieser Themen einen Vortrag halten kann und will, möge sich bitte bei mir melden!

Am 14.02.2016 feiern wir den “I love Free Software Day 2016”. Eine gute Gelegenheit, einmal unsere Liebe zu Freier Software zu zeigen und beispielsweise eine Entwicklerin oder einen Entwickler zu umarmen (Bitte vorher um Erlaubnis fragen!).

Auch im Jahre 2016 fährt wieder unser Bus zu den Chemnitzer Linux-Tagen, die heuer am 19. und 20. März sind. Jeder sollte einmal in Chemnitz zu den Linux-Tagen gewesen sein und der beste Weg dorthin ist der Freedom-Tours-Bus, der auch dieses Jahr wieder mit der freundlichen Empfehlung der Düsseldorfer Fellowship-Gruppe der FSFE auf die Reise geht.

Auch für dieses Jahr wurde wieder eine sonntagvormittägliche Veranstaltung mit Familien (“Brunch”) ins Auge gefasst.

Nächstes Treffen:

Das nächste reguläre Fellowshiptreffen in Düsseldorf findet am 24.02.2016 ab 19:30 Uhr im Chaosdorf, Hüttenstr. 25, 40215 Düsseldorf, statt. Um 20:00 Uhr beginnen wir mit dem „offiziellen“ Teil. Wer später kommt, verpasst also was.

Frank wird einen Vortrag mit dem Titel “Debian ‘mal anders installiert” halten. Programme, aber auch Verfahren an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und mit ihnen anders umzugehen, als es sich der Entwickler oder die Entwicklerin vorgestellt hat, ist eine der Freiheiten, die Lizenzen Freier Software uns gewähren.

Der offizielle Teil wird um 23:00 Uhr enden.

Gäste sind bei diesem Treffen wie immer herzlich willkommen.

Ein Neujahrsempfang der FDP auf kommunaler Ebene

Monday, February 8th, 2016

Am 26.01.2016 fand der Neujahrsempfang des FDP-Ortsverbandes und der Ratsfraktion in der Stadt Langenfeld/Rheinland statt. Auch hierzu konnte eine Einladung im Kanzleibriefksten vorgefunden werden.

Mechtilde und ich gingen hin und trafen dort einige Bekannte, beispielsweise ein Mitglied der Landtagsfraktion.

Nachdem die Ehrengäste des Abends, darunter auch der Bürgermeister der Stadt Langenfeld/Rheinland (CDU) begrüßt worden waren, nahm der Bürgermeister der Stadt Langenfeld/Rheinland die ihm gebotene Gelegenheit war, eine kurze Rede zu halten, in deren Mittelpunkt die Herausforderungen der Stadt und ihrer Bürger durch den Zuzug von Flüchtlingen standen.

Hauptreferentin des Abends war Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Diese ist nicht nur stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, sondern auch Bürgermeisterin unserer Heimatstadt Düsseldorf. Auch im Mittelpunkt ihrer Rede standen die Flüchtlinge. Dabei stellte sie deren Situation mit viel menschlichem Einfühlungsvermögen dar und konnte auch aus eigenem Erleben von den gewaltigen Anstrengungen der wenigen Bewohner einer kleinen griechischen Insel in der Nähe des kleinasischen Festlandes bei der Bergung und Erstversorgung von Flüchtlingen berichten. Insgesamt stellte sie die Situation und die sich hieraus ergebenden Probleme in den verschiedenen Bereichen sehr differenziert dar. Im persönlichen Gespräch mit dem Chronisten rügte einer der Zuhörer, sie habe in ihre Rede keine Lösungen dargelegt, was im Chronisten die Frage aufwarf, welche Erwartungen wir eigentlich an unsere Politiker stellen.

Interessant war auch ein Gespräch, welches wir mit den “Senior” eines örtlichen Unternehmens führten. Sein Sohn schilderte einige Tage später in einer Email durchaus detailreich, dass dieses Unternehmen nicht nur in vielen Bereichen Freie Software produktiv einsetzt, sondern auch die Entwicklung Offener Standards in seiner Banche initiiert hat und sich an der Weiterentwicklung derselben aktiv beteiligt.

Insgesamt konnten auch bei dieser Veranstaltung neue Kontakte geknüpft und Bekanntschaften vertieft werden.

Open Data: hier Stadtpläne und Übersichtskarten

Friday, February 5th, 2016

Landkarten und Stadtpläne unter einer Freien Lizenz sind doch ein alter Hut, werden manche sagen, gibt es doch schon lange: OpenStreetMap.

Die Rheinische Post, ein in der hiesigen Gegend weit verbreitetes Medium, berichtet nun aber von einer Aktion kommunaler Gebietskörperschaften. Berichtet wird, dass unter dem Titel “Offenes Stadtplanwerk” 71 Städte, Kreise und Verbände an Rhein und Ruhr ab sofort ihre Stadtpläne kostenfrei online bereitstellen.

Die Karten decken immerhin die Rhein-Ruhr-Schiene, das Bergische Land und Teile des Münsterlandes ab. Die Kartenkollektion reicht von Köln im Südwesten bis Hamm im Nordosten, vom Kreis Wesel im Nordwesten bis zum Oberbergischen Kreis im Südosten. In dieser Region wohnen etwa neun Millionen Menschen.

Die Daten liegen als Raster- und Vektordaten in unterschiedlichen Datenformaten vor.

Zu finden sind die Karten und Daten unter “Regionalverband Ruhr – Geodatenshop” und unter “auf Karte”. Letzteres ist ebenfalls ein Angebot des genannten Regionalverbandes.

Interessant an diesem Vorgang ist zweierlei: Zum einen, dass die beteiligten kommunalen Gebietskörperschaften auch ihre Geodaten als “Open Data” veröffentlichen, und zum anderen die Lizenz, unter der dies geschieht: CC BY 4.0 – verwendet wurde also eine international bekannte, permissive Lizenz und nicht das Ergebnis eines deutschen “Sonderweges”.

Insgesamt ein weiterer Fortschritt für Open Data in NRW.