stehmann’s blog


Archive for February, 2014

FOSDEM 2014

Sunday, February 16th, 2014

Der erste größere Event in jedem Jahr ist das Free and Open Source Developers European Meeting (FOSDEM) in Brüssel.

In diesem Jahr ging es zeitig bereits am Freitagmittag auf nach Brüssel, denn wir wollten den Apache-OpenOffice-Stand schon am Freitag aufbauen. Die beiden Rollupdisplays wurden auf der anderen Seite des Ganges gegenüber dem Stand so platziert, dass sie schon aus einiger Entfernung auf Stand hinwiesen. Neben uns war wieder der Perl-Stand; auf der anderen Seite Jenkins. Flyer hatten wir in englischer, französischer und deutscher Sprache, leider aber keine in niederländischer Sprache.

Am Freitagabend gingen wir nach getaner Arbeit in den Irisch Pub gegenüber der Börse. Dort erschien dann nach kurzer Zeit ein wohlbekannter Fellow der FSFE aus Wien, mit dem wir uns gut unterhielten. Allerdings verließen wir den Pub frühzeitig, sodass uns die dort später eingetroffenen Freunde nicht mehr antrafen.

Am Samstagmorgen wurde dann der Standaufbau durch die Installation von Rechner und Bildschirm vollendet. Ein freundliches Apache-Mitglied stattet uns mit weiteren Apache-Aufklebern aus, die sich in den beiden Tagen als “Renner” erwiesen – unser Stand war wohl auch der einzige Ort in Brüssel, wo man sie bekommen konnte. Unser Stand war dann auch der Anlaufpunkt nicht nur für die anwesenden Apache-OpenOffice-Entwickler, sondern auch für die Entwicklern anderer Apache-Projekte, die vorbeischauten.

Am Samstag gab es auch einen gemeinsamen Dev-Room mit LibreOffice (Open document editors devroom). LibreOffice hatte den Stand im selben Gang, aber etwas entfernt von unserem. Dort konnten wir Freunden “aus alten Tagen” ein “Hallo” sagen.

Die Fragen waren immer wieder dieselben: Warum gibt es keinen Merge beider Projekte? Was ist der Unterschied zwischen Apache OpenOffice und LibreOffice? Daneben gab es dann die üblichen User-Support-Fragen. Interesse wecken beim Publikum konnten wir einerseits mit der Sidebar und anderseits mit Loook. Die meisten Gespräche führten wir in Englisch, viele aber auch in Deutsch.

Samstagmittag war ich dann noch “als Nachbar” Gast beim belgisch-niederländischen Fellowshiptreffen.

Der FSFE-Stand wird von Jahr zu Jahr prächtiger. Die Arbeit hinter dem Stand lief dieses Jahr “wie am Schnürchen”. Es hat sich ein gutes Team herausgebildet, das “Hand in Hand” arbeitet.

Routiniert verlief schließlich der Abbau der Stände am Sonntagabend. Noch unter dem Eindruck der zahlreichen Gespräche, die wir mit dem interessierten Publikum, aber auch mit Freunden aus anderen Projekten geführt hatten, traten wir dann die Heimreise an. Die FOSDEM war auch in diesem Jahr die Reise nach Brüssel wert.

Die nächste Reise geht ganz gemütlich mit dem Bus im März nach Chemnitz.

Erstes ordentliches Fellowshiptreffen im neuen Jahr

Sunday, February 9th, 2014

Das erste ordentliche Fellowshiptreffen in Düsseldorf, das in diesem Jahr am 29.01.2014 stattfand, dient traditionell dem Rückblick auf das vergangene und der Planung unserer Aktivitäten im neuen Jahr.

Leider waren zu diesem Treffen – im Gegensatz zum vergangenen Jahr – recht wenig Teilnehmer erschienen. Dafür waren aber der niederländische Fellowshipkoordinator und sein Stellvertreter zu Gast. Das Treffen begann mit einer Vorstellungsrunde.

Im Rückblick auf die Vergangenheit wurde der bedauerliche Umstand festgestellt, dass wir immer erst mit zum Teil erheblicher Verspätung anfangen, was auch für die Referenten eine unangenehme Situation darstellen kann. Fellowshiptreffen werden traditionell “ab 19:30 Uhr” angesetzt. Dies hat seinen Grund darin, dass man (beispielweise wegen der Parkplatzsuche oder unpünktlicher öffentlicher Verkehrsmittel) verspätete Teilnehmer nicht ausschließen will. Es ist allerdings auch schon vorgekommen, dass ein erheblicher Teil der Teilnehmer erst um 20:00 Uhr oder sogar noch später “eintrudelte”. Auch bei dem Treffen, über das hier berichtet wird, war die Situation ähnlich. Teilweise wurde in der Vergangenheit auch vergeblich auf weitere Teilnehmer gewartet.

Als Lösung bieten sich folgende Möglichkeiten an:

1. Pünktlich um 19:30 Uhr anfangen. unabhänging davon, wer (schon) erschienen ist und wer eventuell noch erwartet wird.
2. Den regelmäßigen Beginn der Treffen auf einen späteren, noch zu bestimmenden Zeitpunkt verlegen.
3. Den Beginn der Treffen bei dem bisherigen Zeitpunkt belassen, aber mit dem “offiziellen Teil” erst später, beispielsweise um 20:00 Uhr beginnen. Und die Referenten diesbezüglich von vornherein entsprechend informieren.

Ich neige zu der letztgenannten Lösung, möchte die Frage aber mit den Teilnehmern auf einem der nächsten Treffen erörtern.

Stefan “Penny” Harmuth, ein Düsseldorfer Fellow und ehemaliger Mitarbeiter in der Düsseldorfer Geschäftsstelle der FSFE, kandidiert für die Wahl zum Fellowshipvertreter in der Mitgliederversammlung der FSFE. Er hat sich vorgestellt und seine Ambitionen erläutert. Den anwesenden Fellows wurde eine Beteiligung an dieser Wahl und die Unterstützung des einzigen Kandidaten nahegelegt.

Sodann sprach der Chronist die Frage an, ob sich jemand findet, der als sein Stellvertreter oder seine Stellvertreterin zu fungieren bereit ist. Die weitere Erörterung dieser Frage wurde jedoch auf ein späteres Treffen vertagt.

Vertagt werden musste auch die Sammlung weiterer Vorschläge für Vorträge auf den Treffen in diesem Jahr. Allerdings gab es interessante Vorschläge für Workshops, die allerdings mehr als abendfüllend sind und daher wohl besser an Samstagnachmittagen (in Zusammenwirken mit dem Chaosdorf) realisiert werden.

Bisher sind folgende Vorträge “festgezurrt”:

Die Menschen, die hinter der “premium”-Cola stehen, wollen sich als Genossenschaft organisieren. Einer von ihnen berichtet am 26.02.2013 von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieses interessanten Projektes.

Thema des Vortrages des Treffens im März am 26.03.2013 ist Kivitendo. Kivitendo ist eine betriebswirtschaftliche Freie-Software-Anwendung für die Bereiche Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung. Der Name Kivitendo kommt aus dem Suaheli und bedeutet “praktisch”. Bekannt ist diese Freie Software auch unter ihrem früheren Namen “Lx-Office”. Der eingeladene Referent kann uns nicht nur dieses Programmpaket vorstellen, sondern auch beispielhaft erläutern, wie ein Unternehmen mit Freier Software Geld verdient.

Am 30.04.2013 wird Jochim über die CryptoParty-Bewegung referieren. Aus dem Umstand, dass IT-Sicherheit ohne Freie Software kaum vorstellbar ist, ergibt sich eine Nähe dieser Bewegung zu unseren Aktivitäten und Zielen.

Am 14.02.2014 feiern wir den “I love Free Software Day 2014”. Eine gute Gelegenheit, einmal Freunde zu besuchen und unsere Liebe zu Freier Software zu zeigen.

Am 14.02.2014 feiert die Cultural Commons Collecting Society (C3S) die Einweihungsparty für ihr eigenes Büro. im Gerresheimer Bahnhof (Heyestr. 194, 40625 Düsseldorf). Da wäre eine eigene “konkurrierende” Party unangemessen. Also sollten wir unsere Freunde, die zurecht feiern, einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Verwertungsgenossenschaft zu passieren, besuchen und gemeinsam feiern.

Los geht es um 17:30 Uhr mit einer Führung durch die neuen C3S-Büroräume. Ab 18:30 Uhr erfolgt der Einlass in den Saal. Und dann gibt es Freie Livemusik.

Tag des Datenschutzes

Sunday, February 9th, 2014

Am 28.01.2014 wurde der europäische Tag des Datenschutzes begangen. Zu diesem Anlass lud das Kulturreferat des Allgemeinen Studierendenausschusses der RWTH Aachen zu einem Vortragsabend in diese exzellente Universität ein.

Die Veranstaltung war recht gut besucht.

Den ersten Vortrag hielt Priv.-Doz. Dr. Walter Unger vom Lehrstuhl i1 der RWTH zum Thema “Kryptografie in einfach – ein Informatiker erklärt”. Der lebhafte Vortragsstil dieses Dozenten der theoretischen Informatik beeindruckte. Inhaltlich war sein Vortrag historisch angelegt und begann in ferner Vergangenheit. Zeitlos ist wohl seine Betrachtung, dass kryptographische Fehler meist nicht auf dem verwendeteten Algorithmus beruhen, sondern häufig auf einer fehlerhaften Implementation desselben, wofür er prominente Bespiele anführen konnte. Man kann dies als Plädoyer für quelloffene Software verstehen.

Danach erläuterte der zuständige Manager des IT-Centers der RWTH, Dipl.-Inform. Guido Bunsen, wie es um die Informationssicherheit an der RWTH Aachen bestellt ist. Er führte dabei deutlich vor Augen, dass diese Aufgabe notwendigerweise der Strafarbeit des Sisyphos durchaus vergleichbar ist. Wer sich die IT-Sicherheit zum Beruf macht, muss also nicht befürchten, mit seiner Arbeit irgendwann einmal am Ende zu sein.

Der Chronist hatte die Ehre, als einziger “auswärtiger” von vier Referenten einen Vortrag mit dem Titel “Datenschutz und Software: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser” halten zu dürfen, in welchem er die Bedeutung Freier Software für die IT-Sicherheit hervorheben konnte. Da er als Fellow der FSFE eingeladen war und auch vom Organisator entsprechend angekündigt wurde, konnte er die Zuhörerinnen und Zuhörer zugleich auf die FSFE und ihr Fellowship aufmerksam machen.

Bemerkenswert war auch, dass der Referent Marius Politze, M. Sc., aus dem Entwicklungsteam RWTH-App, der zu “Smartphones und Apps – Die Spione in der Hosentasche” sprach, sowohl die Free-Your-Android-Aktion der FSFE ausführlich und lobend erwähnte, als auch den F-droid-AppStore geradezu als Offenbarung pries.

Die anschließende lebhafte “Podiumsdiskussion”, die auch politische und gesellschaftliche Fragen thematisierte, hätte wohl kein baldiges Ende gefunden, wenn nicht der freundliche Facility-Manager den Sauseschritt der Zeit dezent in Erinnerung gebracht hätte.

Angenehm war die professionelle und engagierte Organisation dieser Veranstaltung. Die Vortragsfolien wurden von der Vortragenden zur Veröffentlichung freigegeben.

Der Abend endete akademischer Tradition folgend in einem leider nur kurzen Kneipenbesuch.

Die Vorträge finden sich hier:

Kryptographie – aus Theoretikersicht,

Informationssicherheit an der RWTH,

Datenschutz und Software: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und

Smartphones und Apps – Spione in der Hosentasche

Free Your Android!

Saturday, February 8th, 2014

hieß es am 18.01.2014 im Chaosdorf.

Mehr und mehr wird unsere alltägliche Kommunikation und Organisation von kleinen Computer, sogenannten ‘Smartphones’ und ‘Tablets’ erleichtert.

Hieraus ergibt sich jedoch auch eine zunehmende Gefahr für unsere Privatsphäre. Diese Geräte speichern immer mehr persönliche Daten, z.B. Kalender, Emails, Kontaktdaten, Bilder, Videos oder Chat-Inhalte. Außerdem sind sie mit Mikrofon, Ortsbestimmung und Kamera ausgestattet und sind ständig mit dem Netz verbunden. Die Medien berichten, dass Besitzer über diese kleinen Computer ausgespäht werden.

Freie Software hilft, die Kontrolle über die eigenen Technik und die eigenen Daten zu behalten.

Um den Nutzern von Android-Systemen ihre Freiheit zurückzugeben, hat die Free Software Foundation Europe (FSFE) deshalb die “Free Your Android”-Kampagne gestartet. Ziel ist es die Kontrolle über Technik und Daten denjenigen (zurück) zu geben, denen sie eigentlich gebührt: den Nutzern.

Die zweite Veranstaltung der Düsseldorfer Fellowshipgruppe im neuen Jahr war in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Chaosdorfes an diesem Samstagnachmittag daher der schon länger geplante FreeYourAndroid-Workshop. Vorbereitet worden war dieser Workshop im Wiki des Chaosdorfes.

Als Moderator konnten wir Erik Albers, den Fellowship-Koordinator der FSFE, gewinnen, der eine einleitende Präsentation über Hintergründe zu Freier Software und Android hielt und danach den Workshop leitete.

Trotz unseres Warnhinweises über die Risiken des Versuchs, das Betriebssystem der Mobilgeräte zu wechseln, fanden sich etwa dreißig Interessierte ein. Viele waren zum ersten Male im Chaosdorf. Sie erhielten dann zunächst Führungen durch die Räume des Hackspaces. Manche wunderten sich wohl über die offene Art, mit der ihnen alles gezeigt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass einige von ihnen bei nächster Gelegenheit wieder den Weg ins Chaosdorf finden.

Sogar aus Belgien, allerdings aus der Nähe von Aachen, war eine interessierte Familie angereist.

Nach dem Vortrag begann der praktische Teil des Workshops. Es wurden zwei Tische gebildet, Einen mit Besitzern von Geräten eines Herstellers, und der andere mit den Besitzern von Geräten aller übrigen Hersteller. Erfahrene Nutzer halfen Neulingen auf dem Weg in die Freiheit. Diejenigen, die schon Erfahrung in der Befreiung von Telefonen hatten, leiteten die an, die ihr Telefon befreien wollten.

Lediglich bei einem Gerät gelang dies nicht, Ein weiteres bedurfte der häuslichen Nachbearbeitung. Kein Gerät wurde in einen Briefbeschwerer verwandelt. Eine gute Bilanz!

F-droid ist ein Free-Software-App-Repository und ermöglicht es, alle alltäglichen Anwendungen mit Freien-Software-Apps zu gestalten, anstatt insoweit weiterhin von unfreien Apps abhängig zu sein. Auch hierüber wurde nicht nur gesprochen, sondern F-droid und die Freien Apps wurden auch praktisch erprobt.

Mein Dank gilt insbesondere marudor und hillbicks, die mit großem Eifer erfolgreich ihre Erfahrungen weitergaben.

Insgesamt war es nicht nur wegen der überraschend hohen Teilnehmerzahl eine gelunge Veranstaltung, bei der in gegenseitiger Hilfe und gemütlicher Atmosphäre Freiheit auf Mobilgeräten verbreitet werden konnte. Eine gute Werbung für Freie Software und das Chaosdorf!

Im Chaosdorf klang dann auch der Abend aus, bis man zu den letzten Bahnen und Bussen eilen musste. Erik, dem zu danken ist, dass er für diese Veranstaltung von Berlin an den Rhein gekommen war, wird hoffentlich einen günstigen Eindruck von den Freunden Freier Software im Rheinland mit an die Spree genommen haben.

Außerordentliches Fellowshiptreffen mit Freunden aus Wien

Saturday, February 8th, 2014

Das erste Fellowshiptreffen im neuen Jahr war ein außerordentliches.

Anlässlich des Besuchs zweier FSFE-Freunde aus Wien fand bereits am 14.01.2014 ein außerordentliches Fellowshiptreffen im Schwesterherz auf der Bilker Allee statt. Der Besuch von FSFElern in Düsseldorf ist uns nämlich häufig ein Anlass, zu einem außerordentliches Treffen einzuladen. Dieses Mal war die Einladung allerdings auch außerordentlich kurzfristig.

Den Vorabend hatten Albert und Martin im Chaosdorf verbracht, wo es ihnen gut gefiel. Martin kannte das Chaosdorf bereits, Albert erhielt eine Führung.

Angesichts der Kurzfristigkeit der Einladung war das Treffen recht gut besucht. Zunächst nahmen fünf Düsseldorfer Fellows daran teil, dann erschien m.eik von der C3S (die eindeutig relevant ist) und schließlich noch einige Freunde aus dem Chaosdorf.

Das “cloudige” Bierfass (statt eines “richtigen” Bierfasses gab es die entsprechende Menge aus der allgemeinen Leitung) wurde geleert und bis tief in die Nacht zogen sich die Gespräche hin über Freie Software, die FSFE, ihr Fellowship, die kommende FOSDEM in Brüssel und vieles mehr.

Insgesamt ein gelungener Abend unter Freunden.