stehmann’s blog
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Free Your Android!
hieß es am 18.01.2014 im Chaosdorf.
Mehr und mehr wird unsere alltägliche Kommunikation und Organisation von kleinen Computer, sogenannten ‘Smartphones’ und ‘Tablets’ erleichtert.
Hieraus ergibt sich jedoch auch eine zunehmende Gefahr für unsere Privatsphäre. Diese Geräte speichern immer mehr persönliche Daten, z.B. Kalender, Emails, Kontaktdaten, Bilder, Videos oder Chat-Inhalte. Außerdem sind sie mit Mikrofon, Ortsbestimmung und Kamera ausgestattet und sind ständig mit dem Netz verbunden. Die Medien berichten, dass Besitzer über diese kleinen Computer ausgespäht werden.
Freie Software hilft, die Kontrolle über die eigenen Technik und die eigenen Daten zu behalten.
Um den Nutzern von Android-Systemen ihre Freiheit zurückzugeben, hat die Free Software Foundation Europe (FSFE) deshalb die “Free Your Android”-Kampagne gestartet. Ziel ist es die Kontrolle über Technik und Daten denjenigen (zurück) zu geben, denen sie eigentlich gebührt: den Nutzern.
Die zweite Veranstaltung der Düsseldorfer Fellowshipgruppe im neuen Jahr war in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Chaosdorfes an diesem Samstagnachmittag daher der schon länger geplante FreeYourAndroid-Workshop. Vorbereitet worden war dieser Workshop im Wiki des Chaosdorfes.
Als Moderator konnten wir Erik Albers, den Fellowship-Koordinator der FSFE, gewinnen, der eine einleitende Präsentation über Hintergründe zu Freier Software und Android hielt und danach den Workshop leitete.
Trotz unseres Warnhinweises über die Risiken des Versuchs, das Betriebssystem der Mobilgeräte zu wechseln, fanden sich etwa dreißig Interessierte ein. Viele waren zum ersten Male im Chaosdorf. Sie erhielten dann zunächst Führungen durch die Räume des Hackspaces. Manche wunderten sich wohl über die offene Art, mit der ihnen alles gezeigt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass einige von ihnen bei nächster Gelegenheit wieder den Weg ins Chaosdorf finden.
Sogar aus Belgien, allerdings aus der Nähe von Aachen, war eine interessierte Familie angereist.
Nach dem Vortrag begann der praktische Teil des Workshops. Es wurden zwei Tische gebildet, Einen mit Besitzern von Geräten eines Herstellers, und der andere mit den Besitzern von Geräten aller übrigen Hersteller. Erfahrene Nutzer halfen Neulingen auf dem Weg in die Freiheit. Diejenigen, die schon Erfahrung in der Befreiung von Telefonen hatten, leiteten die an, die ihr Telefon befreien wollten.
Lediglich bei einem Gerät gelang dies nicht, Ein weiteres bedurfte der häuslichen Nachbearbeitung. Kein Gerät wurde in einen Briefbeschwerer verwandelt. Eine gute Bilanz!
F-droid ist ein Free-Software-App-Repository und ermöglicht es, alle alltäglichen Anwendungen mit Freien-Software-Apps zu gestalten, anstatt insoweit weiterhin von unfreien Apps abhängig zu sein. Auch hierüber wurde nicht nur gesprochen, sondern F-droid und die Freien Apps wurden auch praktisch erprobt.
Mein Dank gilt insbesondere marudor und hillbicks, die mit großem Eifer erfolgreich ihre Erfahrungen weitergaben.
Insgesamt war es nicht nur wegen der überraschend hohen Teilnehmerzahl eine gelunge Veranstaltung, bei der in gegenseitiger Hilfe und gemütlicher Atmosphäre Freiheit auf Mobilgeräten verbreitet werden konnte. Eine gute Werbung für Freie Software und das Chaosdorf!
Im Chaosdorf klang dann auch der Abend aus, bis man zu den letzten Bahnen und Bussen eilen musste. Erik, dem zu danken ist, dass er für diese Veranstaltung von Berlin an den Rhein gekommen war, wird hoffentlich einen günstigen Eindruck von den Freunden Freier Software im Rheinland mit an die Spree genommen haben.