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Tag des Datenschutzes
Am 28.01.2014 wurde der europäische Tag des Datenschutzes begangen. Zu diesem Anlass lud das Kulturreferat des Allgemeinen Studierendenausschusses der RWTH Aachen zu einem Vortragsabend in diese exzellente Universität ein.
Die Veranstaltung war recht gut besucht.
Den ersten Vortrag hielt Priv.-Doz. Dr. Walter Unger vom Lehrstuhl i1 der RWTH zum Thema “Kryptografie in einfach – ein Informatiker erklärt”. Der lebhafte Vortragsstil dieses Dozenten der theoretischen Informatik beeindruckte. Inhaltlich war sein Vortrag historisch angelegt und begann in ferner Vergangenheit. Zeitlos ist wohl seine Betrachtung, dass kryptographische Fehler meist nicht auf dem verwendeteten Algorithmus beruhen, sondern häufig auf einer fehlerhaften Implementation desselben, wofür er prominente Bespiele anführen konnte. Man kann dies als Plädoyer für quelloffene Software verstehen.
Danach erläuterte der zuständige Manager des IT-Centers der RWTH, Dipl.-Inform. Guido Bunsen, wie es um die Informationssicherheit an der RWTH Aachen bestellt ist. Er führte dabei deutlich vor Augen, dass diese Aufgabe notwendigerweise der Strafarbeit des Sisyphos durchaus vergleichbar ist. Wer sich die IT-Sicherheit zum Beruf macht, muss also nicht befürchten, mit seiner Arbeit irgendwann einmal am Ende zu sein.
Der Chronist hatte die Ehre, als einziger “auswärtiger” von vier Referenten einen Vortrag mit dem Titel “Datenschutz und Software: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser” halten zu dürfen, in welchem er die Bedeutung Freier Software für die IT-Sicherheit hervorheben konnte. Da er als Fellow der FSFE eingeladen war und auch vom Organisator entsprechend angekündigt wurde, konnte er die Zuhörerinnen und Zuhörer zugleich auf die FSFE und ihr Fellowship aufmerksam machen.
Bemerkenswert war auch, dass der Referent Marius Politze, M. Sc., aus dem Entwicklungsteam RWTH-App, der zu “Smartphones und Apps – Die Spione in der Hosentasche” sprach, sowohl die Free-Your-Android-Aktion der FSFE ausführlich und lobend erwähnte, als auch den F-droid-AppStore geradezu als Offenbarung pries.
Die anschließende lebhafte “Podiumsdiskussion”, die auch politische und gesellschaftliche Fragen thematisierte, hätte wohl kein baldiges Ende gefunden, wenn nicht der freundliche Facility-Manager den Sauseschritt der Zeit dezent in Erinnerung gebracht hätte.
Angenehm war die professionelle und engagierte Organisation dieser Veranstaltung. Die Vortragsfolien wurden von der Vortragenden zur Veröffentlichung freigegeben.
Der Abend endete akademischer Tradition folgend in einem leider nur kurzen Kneipenbesuch.
Die Vorträge finden sich hier:
Kryptographie – aus Theoretikersicht,
Informationssicherheit an der RWTH,
Datenschutz und Software: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser und