Am Sonntag, den 22.11.2015 hat sich in der Düsseldorfer Geschäftsstelle der FSFE das Team NRW konstituiert.
Erfreulicherweise waren zur “Gründungsversammlung” sechs Fellows erschienen; mehrere fehlten, zum Teil krankheitsbedingt, entschuldigt. Leider waren nur Fellows erschienen, die üblicherweise am Düsseldorfer Fellowshiptreffen teilnehmen.
Nach einer Vorstellungsrunde, bei der die Teilnehmer auch ihre Erwartungen an das Treffen und ihre Ideen und Vorstellungen für das Team formulieren sollten, wurde zunächst noch einmal die Situation beleuchtet.
Das Bundesland Nordrhein-Westfalen hat 17.638.098 Einwohner (Stand: 31.12.2014). Es ist in fünf Regierungsbezirke (Köln, Düsseldorf, Münster, Arnsberg, Detmold) untergliedert, deren Bezirksregierungen erhebliche Kompetenzen beispielsweise bei der Lehrerfortbildung haben. Der Ballungsraum Rhein-Ruhr im Zentrum des Landes ist mit rund zehn Millionen Bewohnern eine der 30 größten Metropolregionen der Welt und zentraler Teil eines europäischen Verdichtungsraumes. Gleichwohl gibt es “im Herzen des Landes”, nämlich im Ruhrgebiet, keine Fellowshipgruppe. Insgesamt hat das Land (Stand 2015) inklusive der Fachhochschulen 30 öffentliche Hochschulen. Die Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, Hagen, Köln und Münster gehören zu den zehn größten Universitäten in Deutschland. Ebenso föderal wie der Staatsaufbau ist beispielsweise die kirchliche Gliederung: Es gibt drei evangelische Landeskirchen (Rheinland, Westfalen und Lippe), wobei der Bezirk der Evangelischen Kirche im Rheinland weit über den nordrheinischen Teil des Bundeslandes hinausgeht. Es gibt die katholischen Diözesen und Erzdiözesen Aachen, Köln, Essen, Münster und Paderborn, deren Sprengel ebenfalls teilweise über das Bundesland hinausgehen. Kirchliche Bildungs- und Jugendarbeit folgt meist diesen Gliederungen.
Es gibt drei sich regelmäßig treffende Fellowshipgruppen, die aber ausschließlich im Rheinland angesiedelt sind. Die Kontakte und die Zusammenarbeit zwischen diesen Gruppen sind gut, aber ausbaufähig.
Schon bisher wurden einzelne Aufgaben, die über den Wirkungskreis einer Fellowshipgruppen hinausgehen, von einzelnen Personen, oft in einer kleinen, spontan gebildeten Gruppe, wahrgenommen.
Da unter den Teilnehmern zwei Personen aus dem Bildungsbereich waren, die noch über vielfältige Kontakte in diesem Bereich verfügen, wurden beschlossen, zunächst diese Kontakte für die Anliegen der FSFE zu aktivieren.
Außerdem wurde beschlossen, nochmals eine Bestandsaufnahme der in Nordrhein-Westfalen aktiven Usergruppen, Hack(er)spaces , CCC-Erfa-Kreise etc. zu erstellen, um diese dann zu kontaktieren. Dabei soll in Erfahrung gebracht werden, ob diese Gruppen an Kontakten mit der FSFE interessiert sind. Es soll dann versucht werden, eine Zusammenarbeit mit diesen Gruppen aufzubauen, wobei die Bedürfnisse derselben im Vordergrund stehen sollen. In der Diskussion dieses Punktes konnten auch die Erfahrungen eingebracht werden, die einige Teilnehmer bereits in der Vergangenheit bei entsprechenden Besuchen gemacht haben.
Natürlich wurden auch die anderen in der Einladung genannten Aufgaben nicht außer acht gelassen:
* Organisation der Kontaktpflege der bestehenden Fellowshipgruppen,
einschließlich eines “Referentenaustauschs”
* Kontaktpflege mit den europäischen Nachbarn (Niederlande und Belgien)
* Kontaktpflege zu anderen Gruppen, die sich mit Freier Software und
Offenen Standards befassen [z.B. LUGs, sprachspezifische (Python, PERL
etc.) Gruppen, ORR, FrOSCon, FreedomTours, DO-FOSS, Hack(er)spaces,
Freifunk et al.]
* Unterstützung bei der Gründung neuer Fellowshipgruppen
* Lobbyarbeit auf Landes- und kommunaler Ebene
* Planung und Organisation von Aktionen und Kampagnen auf Landesebene
* landesweite Vermittlung von Referenten zu Themen, die Freie Software
und Offene Standards betreffen.
Hinzugefügt wurde noch die Pressearbeit, deren Nützlichkeit sich jüngst in Mülheim eindrucksvoll bestätigt hatte. Aber auch in einer größeren Gruppe kann man nicht alles auf einmal machen und muss irgendwo anfangen.
Wünschenswert wäre eine Fellowshipgruppe im und für das Ruhrgebiet. Allerdings reicht, trotz guter Verkehrsanbindungen, der mentale Aktionsradius der Ruhrgebietler zu oft nicht über die eigene Stadt hinaus. Es wird daher wohl besonderer Anstrengungen bedürfen, beispielsweise einen Essener oder eine Dortmunderin zum regelmäßigen Besuch eines Treffens beispielsweise in Bochum zu bewegen.
In organisatorischer Hinsicht wurde beschlossen, dass Düsseldorfer Büro der FSFE für die (nichtelekronische) Korrespondenz zu nutzen. Rainer stellte die diesbezüglichen Möglichkeiten auch kurz vor.
Ferner wurde beschlossen, zweimal jährlich, nämlich im Frühjahr und im Herbst, ein jeweils eintägiges Teamtreffen zu veranstalten.
Zum Austausch unter den Teilnehmern soll zunächst die Mailingliste rheinland@lists.fsfe.org genutzt werden. Allerdings wurde ins Auge gefasst, mittelfristig eine eigene Mailingliste einzurichten, um den Charakter der Rheinlandliste als “Low-Traffic-Liste” zu wahren.
Hinsichtlich sozialer Netzwerke sollen sowohl weiterhin proprietäre Kanäle, aber auch solche Netzwerke genutzt werden, die auf Freier Software und einer dezentralöen Architektur basieren. Dabei spielte insbesondere der Aspekt eine Rolle, dass in beiden Bereichen unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden können, was dann aber auch bei der Ansprache des Publikums zu beachten ist.
Weitere Teammitglieder sind willkommen.
Wolfgang hat auch von diesem Treffen berichtet.