stehmann’s blog
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Bierbrauen und Freie Software
Beim Fellowshiptreffen am 30.10.2013 in Düsseldorf war Bierbrauen das Thema. Das Chaosdorf, in dem unsere Treffen regelmäßig stattfinden, ist u.a. für seine Braukultur bekannt. Aber ist das ein hinreichender Grund, die Braukunst zum Thema eines Fellowshiptreffen der FSFE zu machen?
Zunächst hatte daher – nach der Vorstellungsrunde – der Fellowshipkoordinator persönlich aufgrund vorheriger Anfragen kurz zu erklären, was Bierbrauen mit Freier Software zu tun hat. Er wies darauf hin, dass Freie Software durch die Freiheiten des Verstehens und Verbesserns die Selbstbefähigung des Nutzers zum Ziel hat. Auch ermöglicht ihm die Freiheit, die Software an seine Bedürfnisse anzupassen, die Emanzipation von zum Teil marktbeherrschenden Softwareanbietern und deren Produkten.
Auch das selbstbestimmte Bierbrauen dient der Entwicklung und Differenzierung des eigenen Geschmacks, dem Erwerb der Fähigkeit, ein Genussmittel selbstbestimmt herstellen zu können, und der Emanzipation vom Geschmacksdiktat der Massenbierhersteller.
Der Referent ging das Thema – wie versprochen – praktisch an. Sein Vortrag war ein “MiniHowTo” der Braukunst. Zunächst erläuterte er die Marktsituation in Deutschland, Marketingaspekte des sogennten Reinheitsgebotes und die Gründe für die Verflachung des Geschmacks der Massenbiere.
Die einzelnen Stadien des Brauprozesses wurden dann ebenso angesprochen, wie die benötigten Werkzeuge und Gerätschaften. Auch die Rohstoffkunde kam nicht zu kurz. Die geschmacksbestimmenden Parameter und biochemischen Prozesse wurden allgemeinverständlich erläutert Biersteuerrechtliche Aspekte und ein Hinweis auf die Gefahren rundeten den Vortrag ab. Eindrücklich schilderte ein Zeuge erster Brauversuche, welcher Druck in einer Bierflasche aufgebaut werden kann und wie weit er den Verschluss zu “schießen” vermag, wenn er sich entlädt. Selbstverständlich wurden auch einschläeige Webseiten genannt. Hätte nicht der Tag des nächsten Brauansatzes im Chaosdorf auf dem Termin der OpenRheinRuhr gelegen, wären sicher alle Teilnehmer an diesem Sonntag im Chaosdorf gewesen, um ihr Wissen durch praktisches Erleben zu vertiefen.
Nach dem Vortrag konnten die Teilnehmer Geruchs- und Geschmackssinn an sorgfältig ausgewählten Proben schulen. Es gab auch noch eine lebhafte Sachdiskussion beispielsweise über die Geschichte der Berliner Bierkultur.
Am Ende des Abends war der Zusammenhang von Bierbrauen und Freier Software dann allen klar.
Nächstes Treffen
Das nächste Fellowshiptreffen findet am 27.11.2013 ab 19:30 Uhr wieder im Chaosdorf, Hüttenstr. 25, 40215 Düsseldorf statt.
Der Titel des Vortrages lautet: Wie selbstlos sind wir? – Teilen und Allmende im digitalen Zeitalter.
Wir entwickeln Software, tragen Punkte mit Hinweisen auf Maps ein, verschenken Bücher, teilen unser Internet und hauen uns für den guten Zweck die Nächte um die Ohren. Dafür bekommen wir nichts – scheinbar.
Christina Herlitschka alias @SuddenGrey stellt ihre Diplomtheorie zum Thema Teilen und Allmende im digitalen Zeitalter vor.