stehmann’s blog
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Das Fellowshiptreffen am 26.02.2014
hatte ein wirtschaftliches Vortragsthema. Man kann zwar die Bedeutung koffeinhaltiger Kaltgetränke für die Entwicklung Freier Software nicht überschätzen, aber darum ging es an diesem Abend nicht. Vielmehr ging es um das Projekt oder Unternehmen, welches hinter “premium”-Cola steht, und seine Menschen und wie sie miteinander umgehen.
Um 20:00 Uhr fingen wir mit dem “offiziellen” Teil, nämlich einigen Verkündigungen und dann der Vorstellungsrunde an. Etwa zwanzig Teilnehmer hatten sich eingefunden.
Uwe Lübbermann, der Initiator dieses Unternehmens, berichtete in einem interessanten und spannenden Vortrag, wie es zur Gründung dieses Unternehmens kam, vor allem aber auch über den Umgang mit Konsumenten, Lieferanten, Mitarbeitern und Mitbewerbern dieses Projektes. Entscheidend ist für ihn und seine Mitstreiter, dass man sich “auf Augenhöhe” begegnen kann, was er immer wieder betonte und auch anschaulich schilderte. Ein derart offenen Projekt, wie dieses, kann natürlich beispielsweise auch Trolle anziehen. Uwe schilderte jedoch. wie man auch damit klar kommt, ohne von Prinzip des gleichrangigen Umgangs miteinander abzuweichen.
Transparenz ist ein weiteres Prinzip, dessen praktische Anwendung er uns erläutern konnte. Wer wieviel vom Preis beispielsweise einer Flasche premium-Cola bekommt, ist klar vereinbart und jedem bekannt. Auch Fehler werden veröffentlicht, beispielsweise wenn bei der Abfüllung etwas schief gegangen ist. Transparenz schafft Vertrauen und damit auch Kundenbindung.
Insgesamt ist dieses Unternehmen etwas anders, als man sich das gemeinhin vorstellt, genießt aber trotz oder gerade wegen dieses andersartigen Umgangs mit Menschen den Respekt seiner Mitbewerber.
Ein weiteres schönes Beispiel für die Andersartigkeit dieses Projektes war der Umgang mit “Wachstumsschmerzen”. Als relativ kleines Unternehmen kann man als Kreditnehmer mit Banken nicht “auf Augenhöhe” verkehren. Also musste premium auch einmal einen Großauftrag ablehnen und sein Wachstum bewußt begrenzen, um wegen der Vorfinanzierung der Produktion nicht in Abhängigkeit zu geraten.
Insgesamt war es ein interessanter Vortrag und eine anregende Diskussion, bei der sowohl das Publikum als auch der Referent einiges voneinander lernen konnten. Vieles kannte man auch von Freien-Software-Projekten oder ließ sich auf diese übertragen.
Auch im Jahre 2014 fährt wieder unser Bus zu den Chemnitzer Linux-Tagen am 15. und 16.03.2014. Wie üblich geht es bereits Freitagmittag um 12:15 Uhr auf dem Staufenplatz los. Weitere “Haltestellen” sind das FSFE-Büro in Bilk, Essen, Wuppertal und Haaren.
Birgit konnte dann noch berichten, dass der Doppeldeckerbus bestens ausgelastet ist und nur noch wenige Plätze zur Verfügung stehen.
Jeder sollte einmal in Chemnitz zu den Linux-Tagen gewesen sein und der beste Weg dorthin ist der Freedom-Tours-Bus, der auch dieses Jahr wieder mit der freundlichen Empfehlung der Düsseldorfer Fellowship-Gruppe der FSFE auf die Reise geht.
Auch die Kinder und Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen, die an den FrogLabs des Teckids e.V. in Chemnitz teilehmen, werden mit dem Freedom-Tours-Bus anreisen.
Nächstes Treffen
Thema des Vortrages des Treffens im März am 26.03.2013 ist Kivitendo. Kivitendo ist eine betriebswirtschaftliche Freie-Software-Anwendung für die Bereiche Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung. Der Name Kivitendo kommt aus dem Suaheli und bedeutet “praktisch”. Bekannt ist diese Freie Software auch unter ihrem früheren Namen “Lx-Office”. Der eingeladene Referent kann uns nicht nur dieses Programmpaket vorstellen, sondern auch beispielhaft erläutern, wie ein Unternehmen mit Freier Software Geld verdient.
Das Treffen findet ab 19:30 Uhr statt. Um 20:00 Uhr beginnen wir mit dem “offiziellen” Teil. Wer später kommt, verpasst also was.