Etwas verspätet möchte ich noch meine Eindrücke und Einschätzungen des diesjährigen LinuxTags in Berlin niederschreiben.
Dieses Jahr gab es viele Neuerungen. So zum Beispiel eine neue Location, nämlich die/das(?) Station und es war eine
gemeinsame Veranstaltung mit republi:ca und Droidcon.
Zunächst einmal mein (zugegeben subjektiver) Eindruck der Örtlichkeiten.
Ich finde, daß die Veranstaltungen durch den offenen Charakter des Geländes wieder mehr das “Community-Flair” zurückgewonnen haben.
Auch daß die “Messehallen” durch relativ große Fenster Tageslicht auf die Geeks (Argh! Ich brenne!) abgegeben haben, empfand ich als sehr positiv und angenehm.
Daß gerade im Bereich der Smartphones das beherrschende Thema Snowden, NSA und Sicherheit/Datenschutz war, verwundert natürlich nicht.
Etwas verwundert hat mich aber dann doch die Marketing-Show, welche Sony abgezogen hat.
Natürlich ist es ein kommerzieller Hersteller, der zuallererst seine Produkte vermarkten will.
Die Vorstellung all der supercoolen neuen “Wearables” hinterliessen bei mir allerdings dann doch einen bitteren Nachgeschmack.
Aber es gab natürlich auch zu vielen anderen Themen Talks und Workshops.
Und nicht zu vergessen die vielen Aussteller aus der Community, den Kleinunternehmen und Mittelständlern.
Der Stand der FSFE war mit den zwei neuen Praktikanten Bela und Michele gut besetzt.
Und nun noch ein wenig Poesie…
Das mag jetzt für meine Verhältnisse äusserst pathetisch klingen, aber wie immer war der LinuxTag
eine Quelle der Inspiration und (zumindest für mich persönlich) der Schub durch’s restliche Jahr,
von dem ich für meine Community-Arbeit lange zehren werde…
Wenn man wie ich aus der Kleinstadt einmal im Jahr nach Berlin kommt und dann an zwei Tagen geballt soviel kreative Anarchie,
enthusiastische Community und inspirierende Gespräche auf einen einprasselt, ist das schon extrem beeindruckend.
Und auch ein wenig beängstigend.
Ich sehe meine Community und Aktionen dann immer im korrekten Verhältnis zu all den anderen grandiosen Projekten, was mich wieder
ein wenig “erdet” und zur Erkenntnis führt, daß man sich selbst nicht zu wichtig nehmen sollte, auch wenn man oft den Eindruck hat,
daß man der Einzige ist, der was tut… 😉
Letztendlich bleibt mir nur, mich bei all den großartigen Projekten, deren Helfern, Initiatoren und Unterstützern für eine sehr gelungene
Veranstaltung zu bedanken.
Es hat sich wieder gezeigt, daß Community nicht nur ein hohler Begriff ist, sondern er ist angefüllt mit Hingabe, Liebe und dem Geist der Freiheit.
Und wenn ich jetzt nicht aufhöre zu schwelgen, denkt der geneigte Leser noch, er würde einen Roman von Rosamunde Pilcher lesen.
Aber hey. War schon immer romantisch. Bin ‘n Junge vom Land… 😉