Nachdem meine geplanten VHS-Kurse “Linux auf dem Stick” und “LibreOffice für Einsteiger” leider mangels Interesse nicht stattfinden konnten,
hat mir die VHS (da ich jetzt wohl zu ihrem “Dozentenkreis” gehöre), nun ein Formular zugesandt, mit dem ich Vorschläge für das Herbstsemester machen kann.
Das Thema des Semesterschwerpunktes ist (Trommelwirbel…)
“Wir” – Beziehungen
Auszug aus den “Gedanken zum Semesterschwerpunkt für Dozenten:
“Nachdem in den letzten Jahren der Individualismus in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen hatte, ist neuerdings zu beobachten,
daß es Tendenzen zu einem neuen “wir” gibt.
…
Spannend ist in diesem Zusammenhang, wie diese neuen “Gemeinschaftsformen” sich organisieren, wie und welche Regeln sie sich geben und wer bei
Übertritt oder Missachtung Sanktionen verhängt.
…
Apropos Netzwerke: Welche unterschiedlichen Arten von Gemeinschaften, Gesellschaften und Gruppierungen gibt es?
Wie wird dort ein ‘wir’ verstanden und gepflegt?”
Wenn das kein Fest wird!
Was passt besser in dieses Thema, als die weltweite Community der Freien Software Bewegung?
Also WIR?
Deswegen möchte ich im Herbstsemester nochmal einen Linux-Kurs anbieten, mit Schwerpunkt auf der weltweiten Community, welche es ermöglicht,
ein komplettes, hochkomplexes und flexibles Betriebssystem mitsamt aller notwendigen Anwendungen bereitzustellen.
Und das alles unter einem Motto: “Wir wollen, daß jeder die gleichen Möglichkeiten hat, am (digitalen) Leben teilzunehmen, unabhängig von
Wohnort, Einkommen und technischer Ausstattung. Es muss die Möglichkeit für alle geben, ein Betriebssystem oder Programm weiterzugeben, zu untersuchen,
zu verstehen und wenn nötig oder gewollt auch zu verändern und weiterzugeben.”
Ich hoffe, neben dem technischen Effekt eine vernünftige Alternative zu proprietären Programmen zu nutzen, auch die “Philosophie” der Freien Software
und der Communities vermitteln zu können.
Von meinen Infoständen weiß ich natürlich, daß es extrem schwierig ist, Menschen von diesen Ideen und Grundsätzen zu überzeugen bzw. ihnen diese
zumindest etwas näher zu bringen, sodaß der Standpunkt nachvollziehbar ist.
Aber was soll’s…
Um mit einem Zitat von Captain Chaos zu schließen:
“Es ist zwar ein verdammt dreckiger Job, aber irgendjemand muß ihn schließlich machen.”