Energie…

Die beiden letzten Treffen der Berliner Unterstützer*innen Gruppe der FSFE drehten sich um Energie und Freie Software. Oder Energieeffizienz von Computern. Wie man es schaffen kann mit Software effizienter mit der Resource umzugehen, nicht um mehr Computer zu betreiben, sondern um dann in der Summe vielleicht doch ein Energie zu sparen und damit einen kleinen(?) Baustein in Sachen nachhaltigem Leben zu führen.

XKCD 2368 - Probleme zu lösen führt unweigerlich zu größeren Problemen

Zunächst einmal konnten wir Joseph von KDE Eco dafür gewinnen einen Vortrag bei unserem Treffen am 2. Donnerstag im Oktober zu geben. Unter dem Titel Free Software: Designed For A Circular Economy referierte er über die Arbeit von KDE Eco im Allgemeinen und die zwei Kreislaufwirtschaften die es bei Computern aus seiner Sicht zu stärken gilt – die der Hardware und die der Software Entwicklung und warum Software Freiheit dafür eine notwendige Bedingung ist.

Titelfolie des Vortrags - Free Software: Designed for a circular economy

Der Vortrag richtet sich an alle Interessierten, weshalb Joseph mit einer allgemeinen Einführung in was ist eigentlich programmieren und was ist Freie Software den Vortrag begonnen hat. Um danach in die Nachhaltigkeitsproblematik einzusteigen und die Aspekte der Klimakrise die man durch die Wahl von Hard- und Software-Produkten beeinflussen kann. Und natürlich darf in dem Zusammenhang der Blaue Engel für Okular nicht fehlen.

In dem Teil über die Arbeit von KDE Eco hatte Joseph eine für mich äußerst interessante Folie mit dem Vergleich der mittleren verbrauchten Leistung von zwei Textverarbeitungssoftware-Produkten, der vom Umwelt Bundesamt veröffentlicht wurde.

Vergleich der mittleren Leistungsmesswerte bei der Verwendung einer Freien und einer Unfreien Textverarbeitungssoftware. Umwelt Bundesamt. Folie aus dem Vortrag von Joseph P. De Veaugh-Geiss beim Treffen der Berliner Unterstützer*innen der FSFE am 12.10.2023

Oben eine die mittlere Leistungsmesswerte bei der Verwendung einer unfreien Textverarbeitungssoftware, unten die Leistungsmesswerte bei der gleichartigen Verwendung einer freien Textverarbeitungssoftware. MS Office vs. LibreOffice. Ich finde den gemessenen Energieverbrauch im Vergleich eklatant. Für die einzelne Anwenderin ist das vielleicht noch marginal, aber in der Gesamtheit über alle Büro-Arbeiten, Hausaufgaben und Seminararbeiten summiert sich da einiges an potentiell eingesparter Energie auf, für die dann Rohstoffe nicht verbraucht werden müssen.

Die Folien von Josephs Vortrag findet ihr online, lohnenswert zumal Joseph immer die Quellen mit angegeben hat für die weitere Informationssuche. Eine Aufzeichnung gab es nicht im offline; aber Joseph wird einen ähnlichen Vortrag beim Ubuntu Summit 2023 in Riga halten, wo es Aufzeichnungen geben wird.

Das Thema der Energieeffizienz und wie man den Stromverbrauch einzelner Programme messen kann hat uns dann auch beim zweiten Treffen im Oktober in den Unterhaltungen beschäftigt. Ich habe ein wenig vom online Workshop Green Coding; Digitalisierung und Nachhaltigkeit beim Bundesministerium Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz berichtet und meiner Suche nach Werkzeugen unter GNU/Linux Systemen (die noch nicht abgeschlossen ist) zur Schätzung des Verbrauchs durch Software, auch für Entwicklerinnen begleitend beim Entwickeln neuer Software. Wenn ich da zu einem präsentablen Punkt werde ich berichten.

Danke an dieser Stelle noch einmal an Joseph für den Vortrag. Ich habe viele Impulse mit genommen :)

Software Freedom Day 2023 in Berlin

Wenn sich der Herbst mit schnellen Schritten ankündigt, ist es Zeit für den Software Freedom Day. Einem Internationalen Feiertag um die Freie Software und die Community drum herum zu feiern. Zum 20. Jubiläum des SFD haben wir von der Berliner Unterstützer*innen Gruppe der FSFE im Kieztreff Undine in Berlin Lichtenberg mit der LUG Linux Works und den Berliner Haecksen einen Informations-Nachmittag mit Vorträgen und Workshops organisiert. Bei dem wir Fragen ergründet haben wie, was Pinguine und Gnus eigentlich mit Computern zu tun haben und wie sie mit einander kommunizieren.

Rock the Software Freedom Day

Begonnen haben wir das Nachmittagsprogramm mit einem Vortrag über die Relevanz von Software in unserem Alltag, und warum es wichtig ist das wir dabei auf Freie Software zurück greifen können.

Titel Folie des Vortrags - Was ist Freie Software

Gefolgt von einem Vortrag zur Digitalen Selbstverteidigung insbesondere unter Android.

Titel Folie des Vortrags - Digitale Selbstverteidigung

Zur Halbzeit des Nachmittags hatten die 20 Anwesenden die Chance gehabt ihre Lieblings-Freie-Software vorzustellen. Dabei raus gekommen ist eine illustre Runde aus Spielen (Super Tux Kart), Notizkästen (Zim, Joplin, logseq, Anytype), bevorzugten GNU/Linux Distributionen (Debian, Pop!_OS, Linux Mint, Guix), Multimedia Anwendungen (Audacity, VLC) Passwortmanagern (KeePassXC, pass & tomb), eBook Bibliotheksverwaltungswerkzeugen (Calibre) und nützlichen Werkzeugsets für Shell-Skipting (Simple windowing shell wish); inklusive der obligatorischen Debatte um den Lieblings-Editor (vim, LibreOffice).

Zum Abschluss wurde das Fediverse und ein Teil der unterschiedlichen Plattformen in dem dezentralen Sozialen Netzwerk betrachtet.

Titelfolie des Vortrags - Das Fediverse

Vielen Dank an alle die gestern Nachmittag zum Software Freedom Day den Weg in den tiefen Osten Berlins gekommen sind und an alle Vortragenden und Organisatoren. War schön und hat Spaß gemacht  :)

(Die Folien zu den Vorträgen werden in den kommenden Tagen nachgereicht)

Videokonferenzen und verteiltes Lernen

Vergangene Woche fand am Donnerstag das Bildungstreffen der Berlin / Brandenburgischen Unterstützerïnnen der FSFE statt. Offensichtlich haben wir uns dafür nicht wie sonst persönlich getroffen, sondern den Abend genutzt um FreieSoftware Projekte zu testen mit denen man in diesen Zeiten als Gruppe reden kann. Vor dem Hintergrund von Video-Konferenzen aus dem Homeoffice, aber auch vor dem Hintergrund eines virtuellen Klassenraums. Dazu haben wir uns zu acht Jitsi Meet und Big Blue Button angesehen.

Jitsi

Logo des Jitsi Projekts

Den Start haben wir auf dem Jitsi-Meet Server der Freifunker in Hamburg gemacht (vielen Dank für das Betreiben des Dienstes!). Mit uns acht Personen im Chat hatten wir keine Probleme was die Performance anging; selbst bei maximaler Videoqualität. Vor dem Treffen geteiltem Link im Browser geöffnet und los konnte es gehen.

An der linken Seite ein einklappbarer Text-Chat, dominierend im Rest des Browser-Fensters die Video-Streams der einzelnen Teilnehmenden der Konferenz. Einzig direkt am Anfang hatte ich kurz das Problem, dass ich alle die, die nach mir gekommen sind nicht hören konnte… F5 und neu laden der Seite hilft an der Stelle. [Dieses oder ähnliche Problem hatte ich allerdings bei so ziemlich allen Audio-/Video-Konferenz Lösungen im Browser von Zeit zu Zeit mal, das liegt nicht an Jitsi und die Lösung war immer Raum verlassen und wieder betreten]. Anschließend war der Chat aber stabil.

Jitsi bietet neben der Chat Funktionalität noch ein gemeinsames Editieren von Dokumenten in einem Etherpad und das Teilen des Desktop vom Rechner an. Für Menschen die nicht über ihren Desktop Rechner oder das Notebook am Chat teilnehmen wollen gibt es Apps, u.a. für Android z.B. im F-Droid Katalog.

Wenn ihr auf der Suche nach einem Jitsi-Meet Server seit, den ihr für eure Telko verwenden könnt, gibt es z.B. den Dienst jitsi.random-redirect.de der euch auf einen zufällig ausgewählten Server weiter leitet. Oder ihr stöbert mal ein bisschen in der Liste der Server im Wiki des Projekts auf github. Wenn ihr euch einen eigenen Server installieren wollt, denkt eventuell dran, dass Jitsi-Meet in der Grundkonfiguration den STUN Server von Google verwendet.Mike Kuketz beschreibt in seinem Blog wie man die Einstellung einfach ändern kann.

Big Blue Button

Big Blue Button Logo

Als nächstes haben wir uns Big Blue Button auf der Test-Instanz der Cyber4EDU Initiative getestet (auch euch vielen Dank dafür). Betreten des Chats und grundlegende Elemente des Interfaces sind vergleichbar mit dem von Jitsi-Meet. Aber neben den oben genannten Features bietet Big Blue Button noch einige Features die offensichtlich auf die Situation eines Lehrenden und einem Kreis von Zuhörenden abgestimmt ist.

So gehören neben dem Chat noch Moderations-Werkzeuge für den Leitenden des Seminars, ein White-Board (sprich eine Tafel), ein Umfrage-Werkzeug und das Teilen von Dokumenten/Bildern mit den Zuhörenden zu den Funktionen von Big Blue Button. Darüber hinaus kann man den Hauptraum für eine begrenzte Zeit in so genannte Break-Out-Räume verlassen um die Seminar-Gruppe in kleine Arbeitsgruppen aufzuteilen. Nach einer vorgegebenen Zeit geht es dann automatisch zurück in den Hauptraum um die Ergebnisse zu besprechen.

Vor dem Betreten eines Chatraums, und damit auch beim Wechsel zwischen dem Hauptraum und den Break-Off-Räumen, wird die Verbindung mit einem Echo-Test ausgetestet. Erst wenn die eigene Aufnahme hören konnte, kann man den Raum betreten. Das hat zwar den Vorteil, dass die Verbindung getestet ist, aber bei vielen Raumwechseln hat es uns ein wenig genervt. Auch hatten wir in der Testgruppe teilweise das Problem einer wesentlich höheren Systemlast bis hin zu Abstürzen des Rechners.

Das Projekt betreibt einen eigenen Demo Server und Big Blue Button ist bereits in vielen Lernplattform integriert.

Nachtrag (2. April 2020): Über Mastodon hat Daniel Kulesz darauf hingewiesen, dass der wesentliche Unterschied zwischen Jitsi-Meet und Big Blue Button darin besteht, das letzteres einen zentralen (selbst-betreibbaren) Server für die Konferenzen verwendet, während Jitsi auf Peer-to-Peer Techniken setzt,.. Dies ist allerdings nur im Chat von zwei Personen der Fall, danach schaltet auch Jitsi-Meet auf eine s.g. Video-Bridge als zentrale Komponente um. Dadurch entstehen also keine Vor- bzw. Nachteile im Betrieb mit vielen Chat-Teilnehmern.

Andere nützliche Tools

Wer bereits eine NextCloud betreibt um Kalendarien, Kontakte und andere Daten in der eigenen Cloud zu hosten, kann NextCloud Talk (Android App im F-Droid Katalog) verwenden um einfach eine Video-Konferenz zu betreiben. Neben dem Audio-/Video-Chat läuft ähnlich wie bei den beiden obigen Lösungen ein Text-Chat. Um an einer in der NextCloud gehosteten Konferenzschaltung teilnehmen zu können, bedarf es allerdings meines Wissens nach eines bestehenden Accounts auf der Instanz. [Edit: Ich wurde eines besseren belehrt :) danke dafür! Die Option einen Link zu teilen ist nur etwas versteckt.]

Ressourcen schonender als eine Video-Konferenz und sind Audio-Konferenzen. Unter anderem gibt es da das Mumble Projekt (Android App im F-Droid Katalog) mit dem es einfach möglich ist einen eigenen Konferenz-Server selbst zu betreiben. Auch hier werden Zugangsdaten zum Server benötigt die vorher geteilt werden müssen. Mumble kommt ursprünglich aus der Gamer-Szene, aber man kann auch einfach über andere Dinge als Spiele reden. Für Menschen die nicht selbst hosten wollen, gibt es hier eine Liste öffentlicher Server.

Grundsätzlich gilt, nicht alles muss mit eingeschalteter Kamera kommuniziert werden. In den meisten Fällen reicht der Ton. Das spart Bandbreite und dir muss dein Jogging-Anzug und die Unordnung zu Hause nicht peinlich sein. Ja ich weiß, kann man auch mit einem Poster im Hintergrund lösen das Problem… Und schaltet euer Mikro aus, wenn ihr nichts zu sagen habt. Ob jetzt über push-to-talk oder einfach die Stummschalt-Taste, dann stören eure Hintergrundgeräusche nicht die laufende Unterhaltung, und niemand wird auf eure Chips neidisch.

In meiner, zugegeben recht begrenzten, Erfahrung mit proprietären Tele-Konferenzsystemen haben alle FLOSS Projekte eine wesentlich bessere Audio-/Videoqualität bieten können. Verbindungsaussetzer hatte ich mit denen genau so oft oder selten wie auch mit den freien Projekten.

Fazit

Für das, was wir  beim Treffen gemacht haben, also eine einfache Video-Konferenz, fand ich Jitsi-Meet voll und ganz ausreichend. Das Interface ist schön simpel gehalten und es hat einfach funktioniert. Wer eh schon eine eigene NextCloud Instanz betreibt und nur einen kleinen Personenkreis in die Konferenz einladen will, sollte einfach mal  NC Talk ausprobieren.

Für Lehrveranstaltungen im virtuellen Raum scheint Big Blue Button eine schöne Alternative zu sein. Der Echo-Test beim Raumwechsel war etwas nervig, aber dann war die Funktionalität wenigstens getestet. Und das integrierte White-Board war äußerst nützlich.

Links

Hier die Links zu den besprochenen FLOSS Projekten

Und einigen schönen Listen und Anleitungen zu digitalen Konferenzen und Werkzeugsammlungen für HomeOffice und entferntes Lernen:


Die verwendeten Logos sind der Homepage der Projekte entnommen Sollten die Verwendung in diesem Artikel euren Nutzungsbedingungen o.ä. widersprechen, meldet euch bitte bei mir, dann entferne ich sie natürlich umgehend.

F-Droid zum I Love FreeSoftware Day in Berlin

Am vergangenen Donnerstag war Marcus Hoffmann (@Bubu) beim Treffen der Berliner Unterstützerïnnen der FSFE zu Gast und hat uns über den aktuellen Status des F-Droid Projekts berichtet, über neue Entwicklungen und die unterschiedlichen Wege wie jeder von uns, auch als nicht Coder, das Projekt unterstützen kann.

Für diejenigen unter euch, die F-Droid noch nicht kennen

F-Droid ist ein installierbarer Katalog mit FOSS-Apps (Free and Open Source Software) für Android. Der Client vereinfacht die Suche und Installation von Apps und behält den Überblick über Aktualisierungen.
(Quelle f-droid.org)

Aktuell beinhaltet dieser Katalog etwa 2000 Apps für Smartphones die ein Android basiertes Betriebssystem verwenden. Unter anderem so Alltagsretter wie Transportr (Begleiter für den öffentlichen Verkehr), NewPipe (zum offline-nutzen und streamen von diversen Plattformen wie Peertube, Soundcloud und Youtube), OSMAnd (offline Karten von OpenStreetMap), Conversations (XMPP/Jabber Client)… ok, das sind meine Alltagsretter aber ihr findet da bestimmt auch welche.

Neben dem eigenen Katalog von FLOSS Apps den das F-Droid Projekt unterhält, und die im Katalog beinhaltenden Apps alle selber erstellt um sicher zu gehen, dass sie in einer auf ausschließlich FLOSS basierten Umgebung gebaut werden können, bietet F-Droid aber noch weitere coole Features. So kann jedes Projekt / jeder Mensch relativ einfach einen eigenen Katalog von Apps pflegen, die dann über die F-Droid App installiert werden können. Unter anderem Friendiqa (ein Qt/QML basierter Client für Friendica), das Briar-Projekt oder das Guardian Projects nutzen diese Möglichkeit so eine von dem Hauptkatalog unabhängige Bezugsquelle ihrer Apps zu schaffen. Außerdem wird man direkt in der Beschreibung der Apps über Antifeatures (Werbung, Tracker, die Verwendung unfreier Dienste, …) informiert, so dass man sich gleich überlegen kann ob es das wirklich wert ist die App trotzdem zu benutzen. Aber es gibt noch einige andere nette Features beim F-Droid Store. Was mir zum Beispiel vollkommen unbekannt war ist, dass die F-Droid App einen Nearby Modus besitzt mit dessen Hilfe man von anderen F-Droid Nutzerïnnen Apps laden kann, selbst wenn man derzeit kein Internet hat.

Wie viele anderen FLOSS Projekte auch, sucht auch das F-Droid Projekt Unterstützer.  Dabei werden auch, aber nicht nur, Coder gesucht, die sich der Verbesserung der F-Droid App, der Homepage oder dem Repomaker widmen. Letzteres ist eine Django / Python Applikation die es ermöglicht mit ein paar Klicks und dem ausfüllen von ein paar Formularen eigene Verzeichnisse für den F-Droid Katalog zu erzeugen. Eine Applikation, die dringend neue Entwickler sucht um auf die aktuellen Versionen der Abhängigkeiten gebracht zu werden.

Aber auch wenn du kein Entwickler bist, kannst du das F-Droid Projekt unterstützen. Fehlt dir eventuell eine App von der du weißt, dass sie FLOSS ist im F-Droid Katalog? Dann kannst du dies einfach beim Projekt melden (und am besten aktiv dabei helfen die App dann zu paketieren). Es werden Übersetzerïnnen gesucht, die die Beschreibungen der Applikationen übersetzen und Menschen, die die Meta-Daten warten. Letzteres muss nicht in den Repositories des F-Droid Projekts geschehen, sondern kann direkt bei den Projekten der Applikationen geschehen. Die Dokumentation muss aktuell gehalten werden und es werden Menschen gesucht, die sich um einzelne Applikationen kümmern und dafür Sorge tragen, dass die Apps im F-Droid Katalog aktuell bleiben. Viel zu tun wie man sieht, und falls du Lust darauf hättest dich einzubringen, schau doch einfach mal im F-Droid Forum vorbei oder kontaktiere das F-Droid Team auf einem anderen Weg.

Die Folien zum Vortrag hat Marcus schon online gestellt (EN, PDF).

Vielen herzlichen Dank für deinen Besuch beim Treffen auch an dieser Stelle nochmal @Marcus! Hoffentlich sieht man sich dann mal auf einem der geplanten F-Droid Abende wieder. Weitere Informationen dazu wird es sicherlich über die Berliner Mailingliste oder unseren Account im Fedivers geben.

Software Freedom Day 2019 in Berlin

Am vor-vergangenen Samstag (oh wie die Zeit vergeht) fand wie in jedem Jahr zum dritten Samstag im September der Software Freedom Day statt.

Rock the Software Freedom DayDer Software Freedom Day ist ein weltweit genutzter Tag im Freie Software und die vielen Menschen die die FLOSS Community bilden zu feiern und sie bekannter zu machen. In Berlin hat die lokale Gruppe der FSFE in Kooperation mit der Berliner Linux User Group (BeLUG) und dem Individual Network Berlin (IN-Berlin) ein kleines Event am Nachmittag organisiert gehabt zu dem rund zwei Dutzend Menschen gekommen sind.

Neben Info Flyern und Stickern zu Projekten von FSFE, BeLUG, IN-Berlin und Open Source Seeds gab es leckeren Kuchen und ein kleines Vortragsprogramm.

Zu diesem Programm gehörten den Nachmittag hindurch drei Vorträge zu unterschiedlichsten Themen aus dem “Alltag” von GNU/Linux Nutzerïnnen.

Zusammenfassung des Ablaufs vom Software Freedom Day 2019 in Berlin

Den Anfang hat Bücherratten gemacht mit einer ausführlichen Einführung in die BASH-Programmierung und einige Gimmicks, die einige auf der Kommandozeile zur Verfügung stehenden Befehle bieten. Aquarien, Superhelden, Lokomotiven–alles drin in der CLI.  Neben den Folien gab es auch immer gleich ein lebendiges Beispiel bei der BASH-Programmierung, so dass die Grundlagen schön anschaulich vermittelt wurden.

Die Folien des Vortrags sind derzeit nicht online verfügbar. Sollte sich das ändern wird es hier ein Update geben.

Nach einer kurzen Pause hat Rebeka Catalina Trulsen im Anschluss einen Lightning Talk über das Monitoring Tool monit gehalten.

Folie aus dem Vortrag über monit von Rebeka Catalina Trulsen

monit ist ein kleines, aber mächtiges Werkzeug zum routinemäßigen Überwachen von UNIX artigen Betriebssystemen. Mit monit kann man nicht nur die unterschiedlichsten Dinge (Server Erreichbarkeit, Vorhandensein und Konsistenz von Dateien und dem Status von Diensten) überwachen, sondern auch mittels einer einfachen Konfiguration automatisch Maßnehmen ergreifen für den Fall eines Problems.

Ein tar Archiv mit allen für den Vortrag benötigten Dateien kann auf den Seiten der Referentin bei der BeLUG gefunden werden.

Zum Abschluss der Vortragsreihe habe ich den Gedanken von Erik Albers von der letztjährigen Bits und Bäume Konferenz (bzw. Chaos Camp) Über die Nachhaltigkeit von Software zu denen ich leider beides mal nicht kommen konnte, und ein über die Nachhaltigkeit von Software gesprochen.

Über den Nachhaltigkeits-Aspekt Freier Software

Nachhaltigkeit ist so ein Ding, das es in meinem (bewusst wahrgenommenen) Leben schon immer gegeben hat. Von daher fand ich es mal unheimlich interessant zu schauen in wie fern man den Begriff in die Welt der Software und insbesondere auf Freie Software anwenden kann, und wo die Public Money? Public Code! Kampagne mit einfließt.

Die Folien des Vortrags sind wie üblich in meinem git Repository für Vorträge zu finden. Ein Handout gibt es diesmal leider nicht.

Ok eventuell nicht ganz der “Alltag” aller Nutzerïnnen, aber sehr nützliche Werkzeuge die den Alltag aller Nutzerïnnen vereinfachen können. Abgesehen von den angeregten Diskussionsrunden nach den Vorträgen zu dem jeweiligen Thema fand sich nach dem Programm noch ein wenig Zeit um über FLOSS in anderen Einsatzgebieten, wie z.B. der Forschung oder bei Bastelprojekten mit RasPi & Co zu sprechen.

Vielen Dank allen, die Veranstaltung möglich gemacht haben. Besonderen Dank den Referentïnnen und lieben Menschen, die sich um den Kuchen, den frischen Kaffee und das auf und abschließen der Räume gekümmert haben. Und danke auch an alle die sonst so da waren und einfach nur mit Diskutiert haben :-)

Salonabend im Schätzchen: Vortrag über das Fediverse

Titelfolie des VortragsZum Ende der Sommerpause der Salonabende im Schätzchen, dem Café für Schöne Dinge & Salonkultur, war ich am 10. August eingeladen, einen Vortrag über das Fediverse und Friendica als Alternative zu den kommerziellen Plattformen wie Facebook, Instagram und nebenan.de zu halten.

Friendica ist eine Social Media Plattform, die im Sweetspot zwischen dem Fediverse und der Federation gelegen (da liegen auch Hubzilla und seit kurzem SocialHome) versucht seinen Nutzerïnnen zu ermöglichen mit möglichst vielen Kontakten an einem, für sie, zentralen Ort interagieren zu können. Wobei nicht nur mehrere offene Protokolle für die Kommunikation unterstützt werden, sondern auch Brücken zu einigen kommerziellen Plattformen geschlagen werden, so deren API das zulässt.

Das Fediverse ist ein Netzwerk von unterschiedlichen Social Media Plattformen, die alle als Freie Software umgesetzt sind. Die Knoten des Netzwerks, also die einzelnen Installationen bzw. Dienste, kommunizieren dabei über offene Protokolle mit einander, ähnlich wie man es von E-Mails her kennt. Damit können die Nutzerïnnen der einzelnen Dienste im Fediverse, über die Grenzen der jeweiligen Dienste hinweg, mit allen anderen Nutzerïnnen interagieren. Historisch gesehen, war das verbindende Protokoll dabei lange OStatus, welches ursprünglich von identi.ca und dem StatusNet Projekt eingesetzt wurde, seit 2018 wird OStatus immer mehr von ActivityPub als für das Fediverse definierendes Protokoll abgelöst. Die Federation ist historisch gewachsen als Netzwerk der Plattformen, die das Protokoll des diaspora* Projekts implementiert haben (in der Abbildung das graue Oval).

Protokolle, die von FLOSS Social Network Plattformen verwendet werden

Zum Fediverse (in obiger Abbildung das grüne Oval) gehören inzwischen eine ganze Reihe von Social Media Plattformen. Von Facebook ähnlichen wie Friendica oder Hubzilla, über Kurznachrichtendienste wie GNU social, Mastodon, Misskey, Pleroma bis hin zu Foto-Sharing Plattformen wie Pixelfed, Video Plattformen wie Peertube oder Plattformen zum Veröffentlichen von Podcasts und Musik wie Funkwhale und noch etlichen anderen mehr.

Getreu dem Motto Fediverse First kann man natürlich auch von den Plattformen im Fediverse die veröffentlichten Beiträge an Accounts in den kommerziellen Plattformen als Sekundärverwertung weiter leiten, wenn man denn unbedingt möchte.

Die Folien und das Paper zum Vortrag können in meinem git Repository auf git.fsfe.org gefunden werden. Wer lieber mit einem halben Ohr hin hören möchte, dem empfehle ich die erste Staffel des Podcasts Besser! Der Podcast mit ausführlichen Vorstellungsepisoden zum Fediverse und einzelnen Plattformen.

Eingang zum Schätzchen mit I love Free Software Ballons

Vielen Dank an Britta und Kai für die Einladung und das Organisieren dieses netten Abends! Hat Spaß gemacht, insbesondere die Diskussionsrunde im Anschluss an den Vortrag. Einige der aufgekommenen Punkte habe ich noch ins Paper zum Vortrag mit aufgenommen.

Das Schätzchen findet Ihr in der Marienburger Straße 5a in Berlin (Prenzlauer Berg). Website: www.schaetzchenberlin.de

Saatgut wie Software

Infostand bei der 100 Jahr Feier der KGA Wiesengrund Am vergangenen Samstag hat die Kleingartenanlage Wiesengrund in Berlin Köpenick ihren hundertsten Geburtstag gefeiert. Eine Kleingärtnerin und Unterstützerin Freier Software hatte uns von ihrer Idee erzählt unter dem Motto 1919 – 2019 – 2119 , was war, was ist, was wird nicht nur zu feiern sondern auch ein wenig zu informieren.

Nach dem, was uns berichtet wurde, hörte sich das nach einer guten Gelegenheit an mit Menschen über Freie Software zu sprechen die sonst wahrscheinlich eher keinen Kontakt zu der Materie haben. Und um nicht nur Freie Software und die Commons im Allgemeinen dabei zu haben, nahmen wir das Kapitel “Saatgut wie Software” aus dem Begleitbuch zur Bits und Bäume Konferenz als Aufhänger und boten den Kleingärtnern Informationen zu Open Source Seeds und Freier Software an einem kleinen feinen Infostand unter einem ebenso kleinen und feinen Sonnenschirm an.

Saatgut wie Software, frei unterm SonnenschirmIch denke die meisten der Kleingärtner die zur Geburtstagsfeier gekommen sind waren weder wegen des Besuchs des Bezirksbürgermeisters noch wegen der feilgebotenen Informationen da. Die meisten wollten einfach nur feiern und das gute Wetter genießen, nachdem die Wolken einmal aufgerissen waren.

Einige Weniger schlenderten dann aber doch an den Kleintieren vorbei und verharrten einige Augenblicke bei uns am Stand um sich auf ein Gespräch einzulassen. Die Existenz des F-Droid Stores für FLOSS-Applikationen für Android-Geräte stieß auf reges Interesse, beim Thema Freifunk zur eventuellen Versorgung der Anlage mit WLAN spitzten sich die Ohren einiger, und auch die Public Money, Public Code! Idee kam gut an. Nun gehört auch die Feier schon zur Vergangenheit der Kleingartenanlage – habt gute weitere 100 Jahre, vielleicht ja auch mit Open Seeds im Garten, Freifunk in der Luft und Freier Software auf den digitalen Endgeräten.

Vielen Dank für die Einladung @Sonja war ein netter Nachmittag Abseits der ausgetretenen Pfade unserer Infostand Locations.

Netzfest19 am Gleisdreieck

Im letzten Jahr gab es das erste Netzfest als Abschlussveranstaltung der re:publica im Berliner Park am Gleisdreieck. Am vergangenen Wochenende fand nun das zweite Netzfest statt. Dieses mal vor der re:publica, dafür aber auch zwei Tage lang. Wir von der Berliner Unterstützer*innen Gruppe der FSFE waren wieder mit einem Stand dabei.

Der Hashtag zum Netzfest19 auf dem Boden des TechnikmuseumsLeider war nicht ganz so gutes Wetter wie im letzten Jahr. Im Gegenteil, es herrschten im Vergleich fast arktische Temperaturen. Immerhin hielt sich der Regen zurück und so kamen dann doch etliche Menschen, gezielt zum Netzfest oder einfach so zum Wochenendspaziergang durch den Park am Gleisdreieck und bei uns am Stand vorbei.

FreeYourAndroid Presentation am FSFE Stand auf dem Netzfest

Unser Stand lag auf halben Weg die Ladestraße des Technikmuseums rauf, direkt am Anfang der Stände vom Park aus gesehen. In guter Nachbarschaft mit dem Berliner Beauftragten für Datenschutz, dem Deutschen Senioren Computer Club, der Cryptoparty und dem Naturkunde Museum.

Und mal abgesehen von unmenschlichen Zeiten am frühen Morgen, gab es kaum einen Zeitpunkt wo mal kein interessierter Passant am Stand war und sich über Freie Software im Allgemeinen, ForksFree Your Android oder Public Money Public Code informierte.

Ich freue mich schon auf’s nächste Jahr, Dann hoffentlich wieder mit etwas besserem Wetter. Obwohl für einen kleinen Sonnenbrand hat es gereicht, also so schlimm kann das Wetter gar nicht gewesen sein ;-)

Slogans für die Berlin gegen 13 Demo

Beim letzten Treffen der FSFE Unterstützer*Innen in Berlin haben wir u.a. auch über die für den kommenden Samstag (23. März) geplante Berlin gegen 13 (bzw. der europaweiten Save The Internet) Demo gesprochen. Auch wenn die FSFE es wunderbarer Weise geschafft hat die Upload Filter für Freie Software zu verhindern

“Providers of services such as open source software development and sharing platforms, not for profit scientific or educational repositories as well as not-for-profit online encyclopedias are also excluded from this definition.”

Gibt es weiterhin viele gute Gründe am 23. gegen diese Reform mit auf die Straße zu gehen. Katarina Nocun hat in ihrem Denkangebot Episode 3 eine wunderschöne Zusammenfassung erarbeitet. Nicht nur im Bezug auf Artikel 13.

Damit am Samstag nicht nur Wir sind [die|keine] Bots auf den Schildern zu lesen steht (auch wenn ich diese Reflexion des Vorwurfs, dass die Demonstranten alles von Google gesteuerte Bots sind überaus sympatisch finde), haben wir uns beim Treffen ein paar andere Slogans überlegt, die ihr gerne verwenden könnt:

  • “Intellectual Property: No such file or directory”
  • “Copyleft statt Copyright” (mit Verweis auf www.copyleft.org)
  • “Nicht zu wenig; zu viel Urheberrecht ist euer Problem”
  • “Copying is no theft” (youtube.com/watch?v=IeTybKL1pM4)
  • “Plagiarism is the greatest form of flattery” oder Alternativ als “Copying is the greatest form of flattery”
  • Die vier Freiheiten “Use, Study, Share, Improve” bzw. abgewandelt zu “Use, Study, Share, Remix”
Viel Spaß beim Schilder bemalen!

Salonabend im Schätzchen: Passwörter im gemütlichen Ambiente

Eingang zum Schätzchen mit I love Free Software Ballons
Eingang zum Schätzchen mit I love Free Software Ballons

Anfang des Jahres hatte ich aus aktuellem Anlass im Rahmen des Treffens der Berliner Unterstützer*innen der FSFE einen Vortrag zu diesem Teilthema der digitalen Selbstverteidigung gehalten; Sichere Passwörter und deren Management. Zu dem Zeitpunkt köchelte gerade ein neues Datenleak durch die Presse und erregte die Aufmerksamkeit der Menschen auf der Straße.

Kai Mertens, eine der treibenden Kräfte vom Zerocat Projekt und Mitfellow in der berliner Runde,. konnte leider nicht zum Treffen Anfang Januar kommen, hatte aber die Idee wir könnten doch den Vortrag an einem der kommenden Salonabenden im frisch eröffneten Schätzchen, dem Café für Schöne Dinge & Salonkultur, wiederholen. Im Rahmen des “nach außen hin öffnen”, das wir in der Gruppe immer wieder versuchen, war alsbald der Abend des 23. Februars verplant. Die Folien sind ein wenig umorganisiert worden, aber vom Inhalt her, könnt ihr euch einfach die oben verlinkten Unterlagen ansehen.

Ein gutes Dutzend Menschen, ein bunter Mix aus Laufkundschaft von der Straße spontan überredet in die warme Stube zu kommen, bis zu eingefleischten Computer-Kennern, kam. Folgte dem Vortrag und begab sich im Anschluss auf eine muntere Diskussionsreise über Passwörter, zur Freien Software, der aktuellen Public Money? Public Code Kampagne und wie man deren Forderungen in der Gesellschaft noch anstoßen kann, bis hin zum Fridays for Future Streik der Schüler fürs Klima.

Gemütliche Atmosphäre im Schätzchen
Gemütliche Atmosphäre im Schätzchen

Vielen Dank an Britta und Kai für die Einladung und das Organisieren dieses netten Abends! Ich hoffe wir können so einen Salonabend bei Gelegenheit mal wiederholen. Hat Spaß gemacht.

Das Schätzchen findet Ihr in der Marienburger Straße 5a in Berlin (Prenzlauer Berg). Website: www.schaetzchenberlin.de