Energie…

Die beiden letzten Treffen der Berliner Unterstützer*innen Gruppe der FSFE drehten sich um Energie und Freie Software. Oder Energieeffizienz von Computern. Wie man es schaffen kann mit Software effizienter mit der Resource umzugehen, nicht um mehr Computer zu betreiben, sondern um dann in der Summe vielleicht doch ein Energie zu sparen und damit einen kleinen(?) Baustein in Sachen nachhaltigem Leben zu führen.

XKCD 2368 - Probleme zu lösen führt unweigerlich zu größeren Problemen

Zunächst einmal konnten wir Joseph von KDE Eco dafür gewinnen einen Vortrag bei unserem Treffen am 2. Donnerstag im Oktober zu geben. Unter dem Titel Free Software: Designed For A Circular Economy referierte er über die Arbeit von KDE Eco im Allgemeinen und die zwei Kreislaufwirtschaften die es bei Computern aus seiner Sicht zu stärken gilt – die der Hardware und die der Software Entwicklung und warum Software Freiheit dafür eine notwendige Bedingung ist.

Titelfolie des Vortrags - Free Software: Designed for a circular economy

Der Vortrag richtet sich an alle Interessierten, weshalb Joseph mit einer allgemeinen Einführung in was ist eigentlich programmieren und was ist Freie Software den Vortrag begonnen hat. Um danach in die Nachhaltigkeitsproblematik einzusteigen und die Aspekte der Klimakrise die man durch die Wahl von Hard- und Software-Produkten beeinflussen kann. Und natürlich darf in dem Zusammenhang der Blaue Engel für Okular nicht fehlen.

In dem Teil über die Arbeit von KDE Eco hatte Joseph eine für mich äußerst interessante Folie mit dem Vergleich der mittleren verbrauchten Leistung von zwei Textverarbeitungssoftware-Produkten, der vom Umwelt Bundesamt veröffentlicht wurde.

Vergleich der mittleren Leistungsmesswerte bei der Verwendung einer Freien und einer Unfreien Textverarbeitungssoftware. Umwelt Bundesamt. Folie aus dem Vortrag von Joseph P. De Veaugh-Geiss beim Treffen der Berliner Unterstützer*innen der FSFE am 12.10.2023

Oben eine die mittlere Leistungsmesswerte bei der Verwendung einer unfreien Textverarbeitungssoftware, unten die Leistungsmesswerte bei der gleichartigen Verwendung einer freien Textverarbeitungssoftware. MS Office vs. LibreOffice. Ich finde den gemessenen Energieverbrauch im Vergleich eklatant. Für die einzelne Anwenderin ist das vielleicht noch marginal, aber in der Gesamtheit über alle Büro-Arbeiten, Hausaufgaben und Seminararbeiten summiert sich da einiges an potentiell eingesparter Energie auf, für die dann Rohstoffe nicht verbraucht werden müssen.

Die Folien von Josephs Vortrag findet ihr online, lohnenswert zumal Joseph immer die Quellen mit angegeben hat für die weitere Informationssuche. Eine Aufzeichnung gab es nicht im offline; aber Joseph wird einen ähnlichen Vortrag beim Ubuntu Summit 2023 in Riga halten, wo es Aufzeichnungen geben wird.

Das Thema der Energieeffizienz und wie man den Stromverbrauch einzelner Programme messen kann hat uns dann auch beim zweiten Treffen im Oktober in den Unterhaltungen beschäftigt. Ich habe ein wenig vom online Workshop Green Coding; Digitalisierung und Nachhaltigkeit beim Bundesministerium Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz berichtet und meiner Suche nach Werkzeugen unter GNU/Linux Systemen (die noch nicht abgeschlossen ist) zur Schätzung des Verbrauchs durch Software, auch für Entwicklerinnen begleitend beim Entwickeln neuer Software. Wenn ich da zu einem präsentablen Punkt werde ich berichten.

Danke an dieser Stelle noch einmal an Joseph für den Vortrag. Ich habe viele Impulse mit genommen :)