F-Droid zum I Love FreeSoftware Day in Berlin
Am vergangenen Donnerstag war Marcus Hoffmann (@Bubu) beim Treffen der Berliner Unterstützerïnnen der FSFE zu Gast und hat uns über den aktuellen Status des F-Droid Projekts berichtet, über neue Entwicklungen und die unterschiedlichen Wege wie jeder von uns, auch als nicht Coder, das Projekt unterstützen kann.
Für diejenigen unter euch, die F-Droid noch nicht kennen
F-Droid ist ein installierbarer Katalog mit FOSS-Apps (Free and Open Source Software) für Android. Der Client vereinfacht die Suche und Installation von Apps und behält den Überblick über Aktualisierungen.
(Quelle f-droid.org)
Aktuell beinhaltet dieser Katalog etwa 2000 Apps für Smartphones die ein Android basiertes Betriebssystem verwenden. Unter anderem so Alltagsretter wie Transportr (Begleiter für den öffentlichen Verkehr), NewPipe (zum offline-nutzen und streamen von diversen Plattformen wie Peertube, Soundcloud und Youtube), OSMAnd (offline Karten von OpenStreetMap), Conversations (XMPP/Jabber Client)… ok, das sind meine Alltagsretter aber ihr findet da bestimmt auch welche.
Neben dem eigenen Katalog von FLOSS Apps den das F-Droid Projekt unterhält, und die im Katalog beinhaltenden Apps alle selber erstellt um sicher zu gehen, dass sie in einer auf ausschließlich FLOSS basierten Umgebung gebaut werden können, bietet F-Droid aber noch weitere coole Features. So kann jedes Projekt / jeder Mensch relativ einfach einen eigenen Katalog von Apps pflegen, die dann über die F-Droid App installiert werden können. Unter anderem Friendiqa (ein Qt/QML basierter Client für Friendica), das Briar-Projekt oder das Guardian Projects nutzen diese Möglichkeit so eine von dem Hauptkatalog unabhängige Bezugsquelle ihrer Apps zu schaffen. Außerdem wird man direkt in der Beschreibung der Apps über Antifeatures (Werbung, Tracker, die Verwendung unfreier Dienste, …) informiert, so dass man sich gleich überlegen kann ob es das wirklich wert ist die App trotzdem zu benutzen. Aber es gibt noch einige andere nette Features beim F-Droid Store. Was mir zum Beispiel vollkommen unbekannt war ist, dass die F-Droid App einen Nearby Modus besitzt mit dessen Hilfe man von anderen F-Droid Nutzerïnnen Apps laden kann, selbst wenn man derzeit kein Internet hat.
Wie viele anderen FLOSS Projekte auch, sucht auch das F-Droid Projekt Unterstützer. Dabei werden auch, aber nicht nur, Coder gesucht, die sich der Verbesserung der F-Droid App, der Homepage oder dem Repomaker widmen. Letzteres ist eine Django / Python Applikation die es ermöglicht mit ein paar Klicks und dem ausfüllen von ein paar Formularen eigene Verzeichnisse für den F-Droid Katalog zu erzeugen. Eine Applikation, die dringend neue Entwickler sucht um auf die aktuellen Versionen der Abhängigkeiten gebracht zu werden.
Aber auch wenn du kein Entwickler bist, kannst du das F-Droid Projekt unterstützen. Fehlt dir eventuell eine App von der du weißt, dass sie FLOSS ist im F-Droid Katalog? Dann kannst du dies einfach beim Projekt melden (und am besten aktiv dabei helfen die App dann zu paketieren). Es werden Übersetzerïnnen gesucht, die die Beschreibungen der Applikationen übersetzen und Menschen, die die Meta-Daten warten. Letzteres muss nicht in den Repositories des F-Droid Projekts geschehen, sondern kann direkt bei den Projekten der Applikationen geschehen. Die Dokumentation muss aktuell gehalten werden und es werden Menschen gesucht, die sich um einzelne Applikationen kümmern und dafür Sorge tragen, dass die Apps im F-Droid Katalog aktuell bleiben. Viel zu tun wie man sieht, und falls du Lust darauf hättest dich einzubringen, schau doch einfach mal im F-Droid Forum vorbei oder kontaktiere das F-Droid Team auf einem anderen Weg.
Die Folien zum Vortrag hat Marcus schon online gestellt (EN, PDF).
Vielen herzlichen Dank für deinen Besuch beim Treffen auch an dieser Stelle nochmal @Marcus! Hoffentlich sieht man sich dann mal auf einem der geplanten F-Droid Abende wieder. Weitere Informationen dazu wird es sicherlich über die Berliner Mailingliste oder unseren Account im Fedivers geben.