Salonabend im Schätzchen: Vortrag über das Fediverse

Titelfolie des VortragsZum Ende der Sommerpause der Salonabende im Schätzchen, dem Café für Schöne Dinge & Salonkultur, war ich am 10. August eingeladen, einen Vortrag über das Fediverse und Friendica als Alternative zu den kommerziellen Plattformen wie Facebook, Instagram und nebenan.de zu halten.

Friendica ist eine Social Media Plattform, die im Sweetspot zwischen dem Fediverse und der Federation gelegen (da liegen auch Hubzilla und seit kurzem SocialHome) versucht seinen Nutzerïnnen zu ermöglichen mit möglichst vielen Kontakten an einem, für sie, zentralen Ort interagieren zu können. Wobei nicht nur mehrere offene Protokolle für die Kommunikation unterstützt werden, sondern auch Brücken zu einigen kommerziellen Plattformen geschlagen werden, so deren API das zulässt.

Das Fediverse ist ein Netzwerk von unterschiedlichen Social Media Plattformen, die alle als Freie Software umgesetzt sind. Die Knoten des Netzwerks, also die einzelnen Installationen bzw. Dienste, kommunizieren dabei über offene Protokolle mit einander, ähnlich wie man es von E-Mails her kennt. Damit können die Nutzerïnnen der einzelnen Dienste im Fediverse, über die Grenzen der jeweiligen Dienste hinweg, mit allen anderen Nutzerïnnen interagieren. Historisch gesehen, war das verbindende Protokoll dabei lange OStatus, welches ursprünglich von identi.ca und dem StatusNet Projekt eingesetzt wurde, seit 2018 wird OStatus immer mehr von ActivityPub als für das Fediverse definierendes Protokoll abgelöst. Die Federation ist historisch gewachsen als Netzwerk der Plattformen, die das Protokoll des diaspora* Projekts implementiert haben (in der Abbildung das graue Oval).

Protokolle, die von FLOSS Social Network Plattformen verwendet werden

Zum Fediverse (in obiger Abbildung das grüne Oval) gehören inzwischen eine ganze Reihe von Social Media Plattformen. Von Facebook ähnlichen wie Friendica oder Hubzilla, über Kurznachrichtendienste wie GNU social, Mastodon, Misskey, Pleroma bis hin zu Foto-Sharing Plattformen wie Pixelfed, Video Plattformen wie Peertube oder Plattformen zum Veröffentlichen von Podcasts und Musik wie Funkwhale und noch etlichen anderen mehr.

Getreu dem Motto Fediverse First kann man natürlich auch von den Plattformen im Fediverse die veröffentlichten Beiträge an Accounts in den kommerziellen Plattformen als Sekundärverwertung weiter leiten, wenn man denn unbedingt möchte.

Die Folien und das Paper zum Vortrag können in meinem git Repository auf git.fsfe.org gefunden werden. Wer lieber mit einem halben Ohr hin hören möchte, dem empfehle ich die erste Staffel des Podcasts Besser! Der Podcast mit ausführlichen Vorstellungsepisoden zum Fediverse und einzelnen Plattformen.

Eingang zum Schätzchen mit I love Free Software Ballons

Vielen Dank an Britta und Kai für die Einladung und das Organisieren dieses netten Abends! Hat Spaß gemacht, insbesondere die Diskussionsrunde im Anschluss an den Vortrag. Einige der aufgekommenen Punkte habe ich noch ins Paper zum Vortrag mit aufgenommen.

Das Schätzchen findet Ihr in der Marienburger Straße 5a in Berlin (Prenzlauer Berg). Website: www.schaetzchenberlin.de