Freie Software: Eine Infrastrukturaufgabe

Ich habe gerade “Die schöne Utopie” von Rainer Fischbach gelesen, wie alle seine Bücher ist es sehr interessant und anregend. Auf Seite 83 schreibt er Folgendes zu Freier Software:

Freie bzw. offene Software wird deshalb nur in dem Maße zu einem verallgemeinerbaren Modell werden, das sich auch jenseits der Inseln, auf denen es heute prosperiert, zu verbreiten vermag, in dem ihr Charakter als öffentliche Infrastruktur und öffentliches Gut politisch wahrgenommen und zum Motiv für den Aufbau entsprechender, auch Öffentlich finanzierter, Einrichtungen wird. Solange sie zufälligen individuellen Neigungen oder einzelnen kommerziellen Interessen überlassen bleibt, wird sie das Bild ungleichmäßiger und zum Teil wenig verlässlicher Qualität nicht hinter sich lassen. Doch das wäre an der Zeit. Eine Gesellschaft, in der die digitale, elektronische Kommunikation und der Zugang zu entsprechenden Diensten eine der Bewegung und dem Treffen auf öffentlichen Wegen und Plätzen gleichwertige Bedeutung erlangt hat, muss dafür auch eine öffentliche Infrastruktur schaffen. Öffentlich finanzierte offene Software kann dabei eine entscheidende, doch nicht die einzige Rolle spielen. Hier liegt eine der vielen staatlichen Infrastrukturaufgaben, von denen MASON keine Vorstellung zu haben scheint.

In einer Diskussion auf der fsfe-de-Liste ist der Gedanke, daß Software öffentlich finanziert werden müsse, auf heftige Ablehnung bei einigen gestoßen, was mich sehr überrascht hat. Ich bin deshalb gespannt, wie diese Aussage gesehen wird.