Ich weiß nicht warum, aber ich muss beim Wort „De-Mail“ immer an die schreiend komische Szene zum „De-Gnoming the Garden“ denken, wo Harry den Weasleys hilft, das Ungeziefer aus dem Garten zu entfernen.
„De“ ist lateinisch, bedeutet „ab“ oder „weg“ und wird auch im Deutschen als Vorsilbe verwendet, wenn etwas weggenommen wird. „De-Gnoming“ bedeutet also „Entfernen der Gnome“, wobei die Gnome zunächst im Kreis gewirbelt werden, bis sie die Orientierung verlieren, und dann möglichst weit weggeworfen werden. „De-Mailing“ könnte entsprechend „Entfernen der E-Mail durch Verlust der Orientierung“ bedeuten.
Während ich De-Gnoming schreiend komisch finde, hat De-Mail mit Komik nicht das Entfernteste zu tun.
Ich hoffe immer noch, dass De-Mail sich nicht durchsetzen wird (was dann auch ein De-De-Mailing überflüssig machen würde). Warum ich De-Mail für Quatsch halte, habe ich zum Jahreswechsel 2010/11 hier subjektiv und hier wissenschaftlich beschrieben. Danach war das Projekt für mich erledigt; es kann in Vorlesungen zur Informationssicherheit aber immer noch als abschreckendes Beispiel dienen. Angesichts des Projektfortschritts (sowohl aus legislativer als auch aus kommerzieller Sicht) erscheint es mir sinnvoll, sowohl an die Schwächen als auch an Alternativen zu erinnern. Wie gesagt: Meine Sicht auf die Schwächen finden Sie hier und dort, zudem beispielsweise beim CCC.
Die kurzfristigen Alternativen sind OpenPGP, implementiert durch die freie Software GnuPG, deren Nutzung im „GNU-Handbuch zum Schutze der Privatsphäre“ dargestellt wird, oder zur Not S/MIME.
Eine längerfristige Ergänzung sehe ich im eigenen Mail-Server in der Vision der FreedomBox.
Happy De-De-Mailing!