Am 9. Juli 2016 gab es wieder ein Treffen der FSFE-Gruppe Franken, bei dem die üblichen Verdächtigen anwesend waren. Wir sprachen über das Experiment der EU, Bürger zu fragen, bei welcher Freien Software ein Code Review durchgeführt werden soll. Alle Anwesenden befanden es für schwierig, zu entscheiden ob hier bekannte Projekte besser geeignet wären oder kleinere, die weniger Unterstützer haben, da beide Möglichkeiten Vor- und Nachteile haben.
Auch LibreJS kam an mehreren Stellen zur Sprache. Es handelt sich dabei um eine Browsererweiterung für Mozilla-Browser, die unfreies Javascript blockiert. Es hakt hier noch manchmal mit der Erkennung Freier Scripte, aber es lohnt sich in jedem Fall, alle eingebundenen Dateien korrekt zu markieren, schon allein um Besucher wissen zu lassen, dass sie diese Freie Software, wie beispielsweise jQuery auch nutzen dürfen.
Ein großer Themenkomplex war Freiheit bei Mobiltelefonen. Es ist hier schon nicht so einfach, gute Hardware zu finden, die Freie Software gut unterstützt. Ein positives Beispiel war das Fairphone, für das es eine freie Android-Version gibt, aber auch hier gibt es Probleme mit dem Chipsatz, die dazu führen, dass in der freien Version, unfreie Blobs enthalten sind und dazu, dass die Replicant-Entwickler nicht für das Fairphone entwickeln wollen, weil beim Fairphone 2 trotz der Warnungen der Replicant-Entwickler ein Chipsatz zum Einsatz kam, der den Nutzer stärker in seiner Freiheit einschränkt.
Auch über NewPipe, den freien Youtube-Client für Android, den ein Teilnehmer unserer Gruppe entwickelt und über diverse Forks davon sprachen wir kurz. Leider wusste keiner so recht, was diese Forks denn überhaupt anders machen als NewPipe selbst, was uns zum nächsten Thema brachte.
Die Seite FOSSDroid kam zur Sprache, weil es oft nicht ganz
einfach ist, in F-Droid die passende Anwendung zu finden. Wenn man dann noch aus mehreren auswählen soll, kann man die Vor- und Nachteile der verschiedenen Programme nicht abschätzen und muss sie alle ausprobieren. FOSSDroid füllt diese Lücke, indem man dort Kommentare für Apps hinterlassen kann, aber leider mit Disqus, das unfreies Javascript voraussetzt.
Weitere Themen waren der FSFE-Summit im Herbst, zu dem sich unbedingt alle Freunde Freier Software anmelden sollten und Schlüssellänge, Smartcards und NFC bei GnuPG, sowie die Frage, ob man sich vor Quantencomputern beim Verschlüsseln zumindest teilweise schützen kann. Außerdem wurde die Frage geklärt, welche Zahlungsmittel bei einer Apokalypse noch funktionieren und ob Bitcoin nach einer überstandenen Apokalypse wieder einen Wert hätte.
Neben interessanten Diskussionen nahmen wir aber auch die weitere Planung in Angriff. So möchten wir gerne wieder einen Stand für den Software Freedom Day organisieren, brauchen dazu aber Partner, so dass wir dieses Mal nicht nur Infomaterial verteilen, sondern auch Freie Software zum Anfassen präsentieren können. Als möglicher Partner kommt hier die Professur für Open Source der Universität Erlangen-Nürnberg in Betracht.
Außerdem möchten wir gerne Vorträge in der Gegend halten und uns erscheint das Pecha-Kucha-Format dafür geeignet, vor allem, weil es hierfür auch einige Veranstaltungen gibt, bei denen wir Vorträge halten könnten. Nächster Schritt wäre also, passende Folien zu erstellen.
Das nächste Treffen findet am Freitag, 12. August 2016 ab 19:00 Uhr im Backspace in Bamberg statt. Details und alle weiteren Termine, gibt es im FSFE-Wiki.