Nach vielen Wochen folgt nun der (hoffentlich) letzte Teil der Serie: „Dinge, die man meiner Meinung nach in Belfast nicht machen sollte, die ich aber trotzdem gemacht habe“.
Link zum Vorgänger (mit Link zum Vor-Vorgänger) gibt es hier .
Ding Nummer Drei – erkundige dich nicht über die Wege und laufe einfach mal los…
Solltest du dir ein Ziel gesetzt haben (z.B. Cave-Hill) dann sorge erstens dafür, dass du dir mindestens 100% sicher bist, dass du den Weg kennst.
Und wenn du dir sicher bist, also zu mindestens 100%, dann frage alle 10 Minuten einen Einheimischen nach dem Weg.
Außerdem solltest du mit deiner Gastmutter oder -familie reden, wie man da am besten hinkommt. Sie wird dir raten, am besten den Bus zu nehmen, da Cave Hill sehr steil und anstrengend ist. Auch wenn das für dich kein Grund, behalte den Bus dennoch im Hinterkopf… auch wenn du den Weg laufen willst, behalte den Bus im Hinterkopf.
Mache dich vor allem über umliegende Sehenswürdigen schlau. Auf dem Cave Hill gibt es ein Schloss, das Belfast Castle. Und was gibt es noch? Richtig! Einen Bus, für Touries. Großer Bus also ….aber den erwähnte ich ja bereits, weil man den ja im Hinterkopf behalten sollte.
Als Drittes besorge dir vielleicht eine Karte, damit du mal den Weg mit dem Finger ablaufen kannst.
Viertens geh am Besten in einer Gruppe los. Mehr Köpfe erkennen mehr.
Fünftens: Sprecht in der Gruppe, was ihr grad über den Weg denkt. Sprecht nicht nur, sondern hört einander zu.
Okay, wir also am Apartment getroffen und los geht es. Laufen, laufen und laufen.
Während man so läuft unterhält man sich natürlich. Über dies, über jenes. Nichtdestotrotz sollte man auch mal auf Einander und auf sein Bauchgefühl hören.
Der Cave-Hill ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit auf dem Weg. Wenn also jemand „Hey Leute, sollte jetzt nicht mal langsam das College kommen?“ sagt, dann hört auf diese Stimme. Überlegt mal selber, sollte das nicht eigentlich kommen?
Na was gibt es auf dem Cave-Hill? Was fährt da hoch? Richtig! Der Tourie-Bus. Der ist groß und es gibt meistens Schilder, dass die hier halten und wann die Vorbeikommen, wo die noch hinfahren usw. Wenn die Straße also eher wie ‚ne Landstraße aussieht und da weit und breit weder Schild, noch Mensch, noch sonst was ist, dann sollte man vielleicht mal auf sein Handy oder eine analoge Karte gucken. Man könnte ja falsch sein…
Aber das Wandern ist ja offenbar nicht nur des Müller’s, sondern auch des ITlers Lust, also marschiert man einfach weiter. Spätestens, wenn man dann den Berg hochgeht sollte es einem komisch vorkommen, dass da nur zwei Leute runterkommen. Naja gut ist vielleicht nix los und es gibt ja nicht nur einen Weg nach oben, ist vielleicht nen Geheimtipp diese Route.
Auch von dem einzelnen Auto das den Berg runter rast sollte man sich nicht abbringen lassen, aber zumindest mal Reflektieren. Nur ein Auto? Echt jetzt? Spätestens wenn man vor einer Schranke steht, auf der Dick und Fett steht „Privat Grundstück. Betreten verboten!“ sollte man den Plan überdenken und vielleicht an den Fähigkeiten des Mannes mit der Karte zweifeln.
Haben wir das gemacht? Nö. Also sind wir auf den Berg gestiefelt und haben einfach alle Schilder ignoriert. Da ich diesen Eintrag zum Schluss meines Aufenthalts hier schreibe und es einer der ersten Texte war, die ich geschrieben habe, sollte eins klar: Alles gut gegangen.
Im ersten Augenblick denkt man halt schon an sämtliche Horror-Filme, die man jemals gesehen hat, aber wir haben nachher erfahren, dass das zwar rein rechtlich nicht Besitz der Stadt, sondern eines Farmers ist, es aber auch kein Problem ist, da mal spazieren zu gehen.
Die Aussicht lässt sich natürlich nicht mit der des Cave Hill vergleichen, aber ist nett zu beobachten, wie die Einheimischen reagieren. Die einzige Sehenswürdigkeit auf dem Black Mountain ist nämlich eine verlasse Militär-Basis / -Aussichtsposten.