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Neues aus der Kosmologie

Friday, March 28th, 2014

Die Methodik von Wissenschaft – Peer-Review und Nachvollziehbarkeit – hat einige Parallelen zu Freier Software. Insbesondere ist proprietäre Forschung gerade keine Wissenschaft. Auch die in vergangenen Jahrhunderten praktizierte Geheimwissenschaft ist keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne.

Am 17.03.2014 machte ein Forschungsergebnis die Runde durch normale Medien. Es ging um den Urknall. Ein Video auf YouTube machte die Runde: Stanford Professor Andrei Linde celebrates physics breakthrough.

What? Just a second

Man hat herausgefunden: r=0.2 +/- 0.05 mit Genauigkeit . Dabei ist 5σ die statistische Mindestanforderung, um in der modernen Physik von einer Entdeckung zu sprechen. Im Studentenexperiment gibt man sich mit 1σ und in Ausnahmen mit 3σ zufrieden. Die Zahl r ist die Tensor-to-scalar ratio. Hintergrund dieses Problems sind zwei konkurrierende Theorien über den Kosmos, wie sie Paul J. Steinhardt beschreibt (2011): Inflationary cosmology on trial.

Messungen zu Auswirkungen von Gravitationswellen auf die Polarisation der kosmischen Hintergrundstrahlung haben jetzt ein signifikantes Unterscheidungsmerkmal experimentell nachgewiesen.

Kosmische Hintergrundstrahlung:
CMB Cosmic microwave background
COBE Cosmic Background Explorer
WMAP Wilkinson Microwave Anisotropy Probe
Planck/ESA Planck (spacecraft)

Presseartikel:
2014-03-17 18:23 Spiegel Online Urknall-Gravitationswellen: Physiker entdecken Urbeben des Universums
2014-03-17 18:30 heise online: Urknall: Erster direkter Beweis für kosmologische Inflation
2014-03-18 12:07 Spiegel Online Gravitationswellen-Nachweis: “Wir haben hier etwas Großes”

Von Pythagoras zur Speziellen Relativitätstheorie — Einstein zum Mitdenken

Wednesday, July 31st, 2013

Heute ist der große Tag: es gibt einen ganz besonderen Vortrag. Vor einigen Wochen stimmte ich zu, einen Vortrag für die FSFE Fellowship im Sommerloch zu halten, und eigentlich habe ich seit einer gefühlten Ewigkeit auch einen Vortrag in der Schublade. Aber dann habe ich mich wieder erinnert, dass es da noch ein Thema gibt, was möglicherweise weniger trocken und wesentlich spannender ist. Der Titel lautet: Von Pythagoras zur Speziellen Relativitätstheorie — Einstein zum Mitdenken. Inspiriert wurde ich vor mehreren Jahren durch Videos auf YouTube von Ramamurti Shankar aus Yale (aus dem offiziellen Yale Channel). Wenn man sieht, wie dieser Dozent die Theorie in einer Anfängervorlesung erklärt und wie einfach man zu den wesentlichen Punkten kommt, löst das eine Begeisterung aus, die man als Student üblicherweise nicht erfährt oder vermittelt bekommt.

Die Kernaussagen brauchen ein halbe Stunde (mal sehen, ob das zu schaffen ist), und die Vorkenntnisse sind Bruchrechnung, Klammerauflösung (in der Fachsprache Distributivgesetz) und der Satz des Pythagoras – also alles Schulstoff noch vor der Oberstufe. Wenn man alles wegstreicht, was nicht relevant ist oder was interaktiver Füllstoff aus didaktischen Gründen ist, bleibt wenig übrig. Und dieses Wenige muss doch vermittelbar sein.

SRT (PDF)