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Unter Freiheitskämpfern

Vor einiger Zeit fand sich im Briefkasten meiner Kanzlei in Langenfeld/Rheinland eine Einladung. Die FDP-Landtagsfraktion lud zu einem “Kulturfrühstück” in Langenfeld ein, Titel: “Kultursponsoring und Mäzenatentum – Privates Engagement für Kunst und Kultur”. Das ist doch eine gute Gelegenheit, ein bisschen Lobbyarbeit für Freie Software zu machen. Nach Rücksprache mit Mechtilde, die mitkommen wollte, meldete ich uns an.

Leider konnte sie dann krankheitsbedingt am Sonntag, den 31.05.2015, doch nicht mitkommen. Also zog ich mir am frühen Sonntagvormittag einen Anzug an, band mir eine Krawatte um, steckte Visitenkarten, Flyer “Freie Software und Werkzeuge” und ein paar Plussyaufkleber ein und einen Plussypin an und machte mich auf zur “Wasserburg Haus Graven. Haus Graven ist eine Wasserburg im Langenfelder Stadtteil Wiescheid und wurde vermutlich um 1300 erbaut. Dort angekommen gestaltete sich die Parkplatzsuche “interessant”. Dabei ergaben sich schon erste Kontakte.

Ich musste dann schnell feststellen, dass ich keineswegs “overdressed” war.

Nach erster Stärkung, der Begrüßung, einem Kurzvortrag über Haus Graven, Gesang und einem Impulsvortrag der Landtagsabgeordneten Ingola Schmitz begann dann die Podiumsdiskussion.

Bemerkenswert war, dass Herr Ohle von “Bayer Kultur” im Laufe derselben offen erklärte, die Kulturarbeit seines Unternehmens sei nicht altrustischen, sondern wirtschaftlichen Motiven geschuldet. Zunächst sollte sie die Arbeitnehmer an das Unternehmen binden, später diente dieses Engagement auch “Public Relations”- und Werbezwecken. Auch wurde darauf hingewiesen, dass mit der herkömmlichen “Hochkultur” immer weniger Kinder und Jugendliche angelockt werden können, sodass das Publikum immer mehr der Best-Ager-Generation, wörtlich war von “Silberrücken” die Rede, angehört. Mit speziellen auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zugeschnittenen Angeboten kann man diese, wie ein anderer Teilnehmer berichtete, aber immer noch locken.

Natürlich wurde auch die Kulturpoltik der Landesregierung und deren angeblich unzureichendes finanzielles Engagement in diesem Bereich kritisiert.

Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine Besichtigung der aktuellen örtlichen Kunstausstellung unter Führung des Künstlers.

Ich habe mich in den Gesprächen offen als Lobbyist zu erkennen gegeben. Meine Aussage, ich sei Lobbyist für die Freiheit, erzeugte regelmäßig ein wohlwollendes Interesse. Ich habe dann erklärt, welcher spezielle Bereich von Freiheit mein Anliegen ist.

Es konnten einige interessante Gespräche geführt werden, vor allem auch mit dem Landtagsabgeordneten Dirk Wedel, einem Rechtspolitiker, der beim Frühstück neben mir zu sitzen kam. Ich konnte einige Visitenkarten und Flyer gezielt verteilen.

Ob etwas bei meinen Gesprächspartnern “hängen geblieben” ist, wird sich in Zukunft erweisen.

Über diese Veranstaltung hat selbstverständlich auch die Veranstalterin berichtet.