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Über SFD, Piraten und Aktivisten-Frust

Meine ungefilterten, unbewerteten und vor Allem subjektiven Gedanken, die ich einfach mal loswerden will…

Am vergangenen Samstag war Software Freedom Day.
Für einen Freie Software Aktivisten eigentlich ein “Feiertag”, an dem man so richtig was reissen kann.
Im Vorfeld habe ich wie jedes Jahr, meine Unterlagen aktualisiert, die Community auf der Webseite des Projektes
angemeldet und meinen Infostand bei einem Computerhändler klargemacht.
Noch ganz schnell 100 openSUSE DVDs angefordert und Dank funktionierender informeller Kontakte auch rechtzeitig bekommen.

Am entscheidenden Tag ist wie immer die Aufregung groß, die Erwartungen vorsichtig optimistisch…
Das Wetter passte, sonnenschein, warm, ideal um mit einem Informationsstand draussen zu stehen.

Allerdings verlief der Tag dann etwas anders (oder auch nicht, je nach dem wie man’s betrachtet…) als enthusiastisch erwartet

Es gibt meines Erachtens nichts schlimmeres für einen engagierten Verteter einer Sache, als schlichte Nichtbeachtung.
Und genau das passiert mir mit meinem Infostand immer wieder…

Zu den einfach nicht interessierten Passanten kommen dann aber auch noch Kandidaten, denen man schon von Weitem ansieht,
wie stolz sie auf ihre vermeintlich elitären Errungenschaften iPhone/iPad/iMac sind.
Und die eine “Alternative” welche von so einem dahergelaufenen Spinner angeboten wird, wenn überhaupt, nur mit einem mitleidigen
Lächeln quittieren.

Am Allerschlimmsten finde ich jedoch den Schlag von Leuten (meist Jugendliche oder junge Erwachsene), die seit Jahren nur ihren eigenen Nabel
betrachten, eingelullt mit der XBox/PS3 spielen, keine Ahnung haben, was Community bedeutet und sich dann noch abfällig über gebotene
Alternativen äussern.
Im Endeffekt hatte ich am Nachmittag dann irgendwann das Gefühl, meinen Tag hier absolut verschwendet zu haben.
Witzigerweise stelle ich mir in solchen Situationen immer den bärtigen Weltuntergangspropheten an der Strassenecke vor, der sein
Pappschild mit der Aufschrift: “Bereuet, das ende ist nah!” vor sich hält.

Oft kommt in mir dann auch der Trotz hoch, diese uneinsichtigen Idioten einfach in Ihr Unglück rennen, bzw. sie in ihren
proprietären Käfigen verrotten zu lassen, wissend, daß ich ja die bessere Lösung habe…

Und dann ging’s ja auch noch gleich weiter mit der Bundestagswahl…
Als Pirat wie auch als Fellow liegt mir Datenschutz, Privatsphäre und Freie Software in Verwaltung und Bildung sehr am Herzen.
Aus Gesprächen am Piraten-Informationsstand (an drei Samstagen) konnte ich die gleiche Ignoranz (oder besser: Gleichgültigkeit und Resignation)
heraushören, auf die ich auch immer wieder in meiner Rolle als Freie-Software-Aktivist treffe.
“Was kann ich schon dagegen tun?”, “So ist es halt einfach.” oder, für mich am Schlimmsten: “Wieso was ändern? Das (System) funktioniert doch gut.”

Natürlich weiss ich, daß jeder Aktivist (ungeachtet seines “Themengebietes”) des Öfteren solche Phasen durchlebt.
Ich selbst stelle mir auch ab und zu die Frage: “Was mache ich eigentlich hier?”, wenn ich mal wieder einsam und verlassen
auf dem Lindenplatz stehe und sich kein Mensch für meine Informationen interessiert.

Wichtig ist nur, daß ich genau weiss, spätestens übermorgen sage ich mir:
“Wenn du es nicht machst, macht’s auch kein Anderer. Das Thema ist zu wichtig, als daß es nicht mindestens einen Rufer in der Wüste geben sollte.”

Kommet und höret von St. Ignucius...

 

 

Mit diesen kleinen “Glaubenskrisen”  muss man als Aktivist einfach rechnen und, ganz wichtig, man muss mit ihnen umgehen können und sie letztendlich überwinden.

Ausserdem weiss ich ja, daß die zugegebenermassen wenigen fruchtbaren Gespräche all den Aufwand doch irgendwie Wert sind und man am Ende des Tages das Gefühl hat, den einen oder anderen zumindest zum Nachdenken zu bewegen…

Um es mit Wilhelm Busch zu sagen:

“Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.”
In diesem Sinne, auf ein Neues!